Der KHM-Museumsverband freut sich bekanntzugeben, dass Claudia Banz mit 1. Februar 2025 neue wissenschaftliche Direktorin des Weltmuseums Wien wird.
Claudia Banz (geb. 1966 in Mannheim) ist eine langjährig erfahrene, interdisziplinär arbeitende Museumskuratorin. Sie studierte Kunstgeschichte, Romanistik und Archäologie an der Universität Heidelberg und an der Freien Universität Berlin, wo sie 1996 über das höfische Mäzenatentum der Habsburger in Brüssel promovierte.
Seit Juni 2017 ist Claudia Banz als Kuratorin für Design und Outreach am Kunstgewerbemuseum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin tätig, wo sie durch zahlreiche viel beachtete Projekte an der Neupositionierung des Hauses mitwirkte und sehr erfolgreich neue Besucher*innengruppen gewinnen konnte. Dazu gehören die Ausstellung Connecting Afro Futures. Fashion x Hair x Design, die diskursive Plattform More-than-human. Design after the Anthropocene oder die Reihe Design Lab mit wechselnden internationalen Kooperationspartner*innen.
Zuvor leitete Banz von 2011 bis 2017 die Sammlung Kunst und Design der Moderne am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, wo sie innovative Ausstellungen wie Food Revolution 5.0 und Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode kuratierte. Von 1999 bis 2011 arbeitete Banz als freie Kuratorin an renommierten Häusern wie dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, dem Museum Folkwang in Essen oder den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Sie realisierte als Projektleiterin im Museum Kunstpalast in Düsseldorf die internationale Ausstellungsproduktion Africa Remix. Zeitgenössische Kunst eines Kontinents (2003 bis 2004), kuratierte am Deutschen Hygiene-Museum Dresden von 2006 bis 2008 gemeinsam mit dem afrikanischen Künstler Meschac Gaba die Ausstellung Glück – welches Glück und realisierte die Ausstellung Unresolved Matters. Social Utopias revisited für die Utrecht Manifest 2009.
Die Profilierung von Museen als partizipative Kulturräume und die kritische Befragung der Sammlungen aus einer global vernetzten Perspektive heraus stehen ebenso im Fokus der Arbeit von Claudia Banz wie die Überwindung tradierter musealer Taxonomien. Geleitet von der Frage „Wie wollen wir leben?“ setzt sie sich in ihren Projekten und Ausstellungen mit Themen wie Resilienz und Biodiversität oder der Gestaltung von Gesellschaft und möglichen Zukünften auseinander.
„Es ist mir eine große Ehre und Freude, das Weltmuseum Wien ab Februar 2025 als wissenschaftliche Direktorin zu leiten. Das Haus gehört zu den führenden ethnologischen Museen weltweit, es besitzt herausragende Sammlungen und hat sich in den letzten Jahren mit einem innovativen Konzept national und international strategisch neu positioniert. Gemeinsam mit dem hervorragenden Team möchte ich dieses Potenzial programmatisch ausbauen und die Herausforderungen der historischen Verflechtungen durch eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit den Sammlungen in postkoloniale Perspektiven für die Zukunft transformieren. Im Kontext des KHM-Museumsverbands, der zu den einflussreichsten Playern in der internationalen Kulturwelt zählt, kann das Weltmuseum Wien in engem Austausch mit externen Akteur*innen und Besucher*innen die aktive Rolle als offener Ort der Reflexion, Verhandlung und des Austauschs für eine diverse Gesellschaft übernehmen“, so Claudia Banz anlässlich ihrer Bestellung.
Sabine Haag, Generaldirektorin des KHM-Museumsverbands, freut sich über die Bestellung der neuen wissenschaftlichen Direktorin im Weltmuseum Wien: „Mit Claudia Banz übernimmt eine versierte Museumsexpertin die Direktion im Weltmuseum Wien. Nach der Neubesetzung des Theatermuseums ist dies die zweite wichtige Personalentscheidung des designierten Generaldirektors Jonathan Fine, über die ich mich sehr freue.“
„Ich freue mich sehr, dass Claudia Banz, die hervorragende Ausstellungen am Puls der Zeit gemacht hat, mir im Weltmuseum Wien nachfolgt und die innovative, besucherorientierte Öffnung des Museums weiter vorantreiben wird“, so Jonathan Fine, der designierte Generaldirektor des KHM-Museumsverbands, zur Ernennung seiner Nachfolgerin im Weltmuseum Wien.
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