- Seit 1999 liefern Statistikerinnen und Statistiker amtliche Daten im Dienst der Demokratie aus Bonn
- Standort mit 680 Beschäftigten entwickelt sich stetig weiter – auch über die „klassische“ Statistik hinaus
- Präsidentin Ruth Brand würdigt Leistung der Bonner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Seit 25 Jahren liefert das Statistische Bundesamt (Destatis) amtliche Zahlen aus Bonn. Wer wissen will, wie die Menschen hierzulande wohnen und arbeiten, welche Waren Deutschland mit dem Rest der Welt handelt, wie es um die Bereiche Gesundheit und Soziales, Landwirtschaft oder Umwelt steht, kommt nicht um die Statistiken vom Campus an der Graurheindorfer Straße herum. 680 Beschäftigte arbeiten hier für eine informierte Gesellschaft und lebendige Demokratie. Mit einem Festakt feiert das Amt am 6. August 2024 unter dem Motto „Demokratie braucht Daten – Daten brauchen Demokratie“ sein 25-jähriges Jubiläum am Standort. Dabei blickt die Bundesbehörde sowohl zurück auf die Pionierarbeit der Anfangsjahre als auch auf neue Aufgaben in Bonn.
Präsidentin Brand: „Arbeit nicht nur ein Job, sondern ein Dienst an der Gesellschaft“
„Seit 25 Jahren leisten unsere Beschäftigten in Bonn einen wichtigen Beitrag zur Demokratie. Für sie ist die Arbeit im Statistischen Bundesamt nicht nur ein Job, sondern ein Dienst an der Gesellschaft“, sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. „Unsere nach wissenschaftlichen Methoden erhobenen, unabhängigen und qualitativ hochwertigen Daten sprechen eine klare Sprache. Sie sind das Fundament politischer Entscheidungen, die Basis gesellschaftlicher Debatten und ein wirksames Mittel gegen Desinformation. Die Statistiken aus Bonn sind damit ein unverzichtbarer Teil des Datenökosystems für eine demokratische Gesellschaft“, würdigt Brand, die selbst viele Jahre in Bonn tätig war und dort unter anderem die damalige Abteilung „Gesundheit, Soziales, Bildung und Private Haushalte“ leitete, die Arbeit der Bonner Beschäftigten.
Zweigstellen-Leiterin Settekorn würdigt Engagement und Teamgeist der Beschäftigten
„Der Standort Bonn steht für erfolgreiche Arbeit in Statistikbereichen wie Außenhandel, Gesundheit, Landwirtschaft, Umwelt, Haushalte und Soziales. Darüber hinaus helfen wir mit dem Basisregister für Unternehmen und der Bürokratiekostenmessung dabei, die öffentliche Verwaltung effizienter zu machen“, sagt Birgit Settekorn, Leiterin der Bonner Zweigstelle des Statistischen Bundesamtes. „Gerade in Zeiten vielschichtiger Krisen zeigt sich der Wert amtlicher Statistik deutlich. Ob Klimawandel oder politische Umbrüche – der Bedarf an aktuellen statistischen Informationen ist besonders in unsicheren Zeiten groß“, betont Settekorn weiter.
Staatssekretär Krösser: „Statistiken aus Bonn wichtige Grundlage für verantwortungsvolles Regierungshandeln“
„Die Statistiken aus Bonn umfassen fast alle Bereiche des täglichen Lebens und liefern wichtige Indikatoren für die Entwicklung der Wirtschaft, zu den Folgen des Klimawandels oder zur Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts“, umschreibt Bernd Krösser, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat, anlässlich des Jubiläums die Bedeutung des Standorts für die amtliche Statistik und die Gesellschaft. „Die Bonner Zweigstelle des Statistisches Bundesamtes schafft seit 25 Jahren eine wichtige Grundlage für verantwortungsvolles Regierungshandeln und eine stabile Demokratie. Für diese Leistung bedanke ich mich bei allen Beschäftigten.“
Bürgermeisterin Unterseh: „Erhebung und Bereitstellung statistischer Daten stehen im Kern demokratischer Prozesse“
Bürgermeisterin Nicole Unterseh gratuliert dem Statistischen Bundesamt im Namen der Bundesstadt Bonn: „Wie das Jubiläumsmotto ,Demokratie braucht Daten – Daten brauchen Demokratie‘ zeigt, stehen die Erhebung und Bereitstellung statistischer Daten im Kern demokratischer Prozesse“, so Unterseh. „Seit der Verabschiedung des Grundgesetzes in Bonn vor 75 Jahren als Fundament unserer Demokratie ist die Welt zunehmend komplexer geworden, und informierte politische Entscheidungen bedürfen heute mehr denn je einer guten Datengrundlage.“
Berlin/Bonn-Gesetz als „Geburtsstunde“ des Bonner Standorts
Die Anfänge des Statistischen Bundesamtes in Bonn sind eng mit der deutschen Vereinigung verknüpft: Nachdem die neue Bundeshauptstadt Berlin mit dem „Hauptstadtbeschluss“ von 1991 zum Regierungssitz wurde, regelte das Berlin/Bonn-Gesetz im Jahr 1994 den Umzug unter anderem des Deutschen Bundestags und des Großteils der Bundesministerien von Bonn nach Berlin. Als Ausgleich wurden zahlreiche Bundesbehörden ganz oder teilweise nach Bonn verlagert. Bundesbeschäftigte, die bisher beispielsweise in Bundesministerien oder der Bundestagsverwaltung gearbeitet hatten, konnten zu den neu angesiedelten Behörden wechseln.
Ehemalige Beschäftigte der Bonner Bundesverwaltung werden zu Statistikprofis
So entstand im Jahr 1999 auch der neue Standort des Statistischen Bundesamtes in Bonn. Zum Start am 6. August 1999 nahmen dort zunächst rund 500 Beschäftigte aus sieben Behörden ihre Arbeit auf. Bis Anfang 2002 wuchs die Belegschaft auf etwa 700 Personen: Rund 550 Beschäftigte aus der bisherigen Bonner Bundesverwaltung trafen auf ein etwa 150-köpfiges Fachpersonal aus den Standorten Wiesbaden, Berlin und einer aufgelösten kleinen Außenstelle in Düsseldorf. Für rund 80 % der Beschäftigten war die amtliche Statistik demnach ein komplett neues Arbeitsfeld.
Neuer Standort erhält von Anfang an wesentliche Aufgaben der amtlichen Statistik
Der Aufbau war eine große Herausforderung: Die neuen Beschäftigten absolvierten umfangreiche Fortbildungen, Arbeitskulturen mussten zusammengebracht und zügig ein funktionierender Betrieb errichtet werden, denn der Bonner Standort bekam von Beginn an wesentliche Aufgaben der amtlichen Statistik übertragen: Die Außenhandelsstatistik war die erste in Bonn arbeitende Fachgruppe, es folgten die Landwirtschaftsstatistik und die neue Dienstleistungsstatistik, um die Entwicklung dieses wachsenden Wirtschaftsbereichs in Zahlen abbilden zu können. Auch die in Bonn beheimateten Haushaltserhebungen wie der Mikrozensus, in dessen Rahmen jährlich 1 % der Bevölkerung nach ihrer Familien-, Wohn- und Einkommenssituation befragt werden, waren von Beginn an gefordert, da sie eine wichtige Rolle bei der 1999 begonnenen Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung einnahmen.
Zudem übernahm der neue Standort die Bereiche Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitsökonomie, später auch die Erhebungen zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in privaten Haushalten und Unternehmen sowie Teile der Bürokratiekostenmessung – allesamt Bereiche, die in Politik und Gesellschaft um die Jahrtausendwende an Bedeutung gewannen. Dazu zählt auch der Bereich Umwelt- und Klimaschutz: Die Umweltstatistiken und die Umweltökonomischen Gesamtrechnungen, die Wirtschaft und Umwelt erstmals in einem Rechensystem vereinten, bilden bis heute eine wichtige Säule des Bonner Statistikbetriebs. Auch das Monitoring nationaler und internationaler Nachhaltigkeitsziele fand in Bonn seine Heimat.
Aufgabenspektrum des Standorts Bonn entwickelt sich ständig weiter
Bis heute steht der Standort für Innovation und übernimmt neue Aufgaben, die über die klassische Statistik hinausgehen: So wird in Bonn derzeit das neue bundesweite Basisregister für Unternehmen geschaffen. Das Register bündelt Unternehmensdaten an einer zentralen Stelle und ermöglicht damit effiziente Datenaustausche zwischen Behörden – ein wichtiger Beitrag für die Digitalisierung der Verwaltung und zum Bürokratieabbau in Deutschland. Zudem unterstützt die „Servicestelle gleichwertige Lebensverhältnisse“ bereits seit 2018 von Bonn aus zahlreiche Institutionen aus Politik und Verwaltung mit hochwertigen Daten für fundierte Entscheidungen.
Attraktiver Arbeitgeber mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten
Als wichtiger Arbeitgeber in Bonn und Umgebung bietet das Statistische Bundesamt seinen Beschäftigten seit 25 Jahren attraktive Möglichkeiten: Ein modernes Arbeitsumfeld für alle mit neuesten Methoden der Datenerhebung- und -analyse, umfassende Fortbildungsmöglichkeiten, eine offene und fördernde Arbeitskultur sowie eine hohe Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. In vielem war die Bonner Zweigstelle in den vergangenen 25 Jahren ihrer Zeit voraus: Bereits 2005 entstand das erste Eltern-Kind-Zimmer und der erste Gesundheitstag fand statt, seit einigen Jahren ist der Standort als fahrradfreundlicher Arbeitgeber zertifiziert und betreibt seit 2023 auch ein nach der europäischen EMAS-Verordnung geprüftes Umweltmanagementsystem. Fitnessräume und Betriebssportgruppen, ein Arbeitgeberzuschuss zum Deutschland-Jobticket und vieles mehr zählen zu den weiteren Vorteilen für die Beschäftigten.
Am Standort Bonn sind sowohl eine klassische Berufsausbildung, ein duales Studium als auch der Berufseinstieg nach dem Hochschulabschluss möglich.
Alle Beschäftigten eint dabei ein Anspruch, der am Standort Bonn seit 25 Jahren gilt: Das Statistische Bundesamt bietet neutrale und objektive Daten für eine faktenbasierte Politik und eine wissensbasierte Demokratie.
Insgesamt arbeiten beim Statistischen Bundesamt rund 2 600 Menschen, davon etwa 1 890 am Hauptsitz in Wiesbaden, 680 am Standort Bonn und 30 im Hauptstadtbüro Berlin (Stand: Juli 2024).
Weitere Informationen:
Weitere Informationen über die Aufgaben und die Arbeit des Statistischen Bundesamtes bietet die Rubrik „Über uns“ auf www.destatis.de. Einen Überblick über die Geschichte des Amtes bietet das Dossier „75 Jahre Statistisches Bundesamt“ aus dem Jahr 2023.
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