- Vereinigte Staaten erneut größter Handelspartner deutscher Seehäfen
- USA zugleich mit Abstand wichtigster Erdgaslieferant für Deutschland im Seeverkehr
- Containerumschlag mit Häfen in der EU legt mit +17,7 % deutlich zu
Der Güterumschlag der deutschen Seehäfen ist im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurden insgesamt 274,0 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Damit überwand der Seeverkehr zwei Jahre mit sinkenden Güterumschlägen, blieb aber noch 6,7 % unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 (293,5 Millionen Tonnen).
Der umschlagstärkste deutsche Seehafen war erneut Hamburg mit einem Umschlag von 97,0 Millionen Tonnen (-2,6 % gegenüber dem Vorjahr), gefolgt von Bremerhaven (42,5 Millionen Tonnen, +8,6 %), Wilhelmshaven (34,5 Millionen Tonnen, +15,7 %) und Rostock (23,2 Millionen Tonnen, -2,8 %).
USA mit 29,8 Millionen Tonnen umgeschlagener Güter bedeutendster Handelspartner
Wichtigstes Partnerland im Seehandel 2024 waren wie bereits 2023 die USA mit einem Güterumschlag von 29,8 Millionen Tonnen. Damit wuchs der Seehandel mit den USA im Vorjahresvergleich deutlich um 6,7 %. In der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner im Seeverkehr 2024 folgten Norwegen (25,8 Millionen Tonnen; +2,6 % zum Vorjahr), Schweden (23,8 Millionen Tonnen; +3,3 %) und China (19,1 Millionen Tonnen; -4,9 %). Insgesamt entfielen mehr als zwei Fünftel (13,7 Millionen Tonnen) des Güterumschlags mit den USA auf den Empfang fossiler Energieträger.
Fossile Energieträger nach wie vor wichtige Säule des Seehandels
In den deutschen Seehäfen gingen im Jahr 2024 insgesamt 40,1 Millionen Tonnen Kohle, Erdöl und Erdgas aus dem Ausland ein, das waren 5,6 % mehr als im Jahr 2023. Bereits 2023 war der Seehandel mit fossilen Energieträgern markant gestiegen (+5,3 % gegenüber 2022). Allerdings zeigten sich auch 2024 unterschiedliche Entwicklungen bei den einzelnen Energieträgern: So ging der Empfang von Kohle erneut zurück, und zwar um 8,0 % gegenüber dem Vorjahr auf 6,7 Millionen Tonnen. Demgegenüber nahm der Empfang von Erdöl um 9,7 % auf 28,5 Millionen Tonnen zu. Der Empfang von Erdgas (vornehmlich Flüssiggas), der sich im Zuge der Energiekrise nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine von 317 000 Tonnen im Jahr 2022 auf 4,8 Millionen Tonnen im Jahr 2023 vervielfacht hatte, wuchs 2024 weiter, und zwar um 4,0 % auf 5,0 Millionen Tonnen.
Das mit Abstand wichtigste Lieferland für Erdgas im Jahr 2024 waren die USA mit 4,3 Millionen Tonnen, gefolgt von Norwegen (294 000 Tonnen) und Angola (137 000 Tonnen). Beim Empfang von Erdöl waren Norwegen (7,7 Millionen Tonnen), die USA (7,4 Millionen Tonnen) und Großbritannien (4,6 Millionen Tonnen) die wichtigsten Lieferländer.
China bleibt wichtigster Partner der deutschen Seehäfen im Containerverkehr
Der Containerumschlag der deutschen Seehäfen lag im Jahr 2024 mit 13,3 Millionen TEU (Twenty-foot-Equivalent-Unit) um 4,9 % über dem Vorjahreswert (12,7 Millionen TEU). Das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 von 15,0 Millionen TEU wurde damit noch nicht wieder erreicht. Knapp ein Fünftel (2,6 Millionen TEU) des deutschen Containerumschlags entfiel 2024 auf China, gefolgt von den USA mit knapp einem Zehntel (1,3 Millionen TEU). Der Containerhandel mit China wuchs dabei um moderate 0,8 %, während er mit den USA rückläufig war (-3,0 %). Der deutsche Containerumschlag mit den Partnerländern der Europäischen Union (3,6 Millionen TEU) wuchs dagegen deutlich um 17,7 % gegenüber 2023 (3,1 Millionen TEU) und machte nun mehr als ein Viertel des Containerhandels der deutschen Seehäfen aus.
Methodische Hinweise:
Erfasst werden Schiffe mit einem Raumgehalt von mindestens 100 Bruttoraumzahl (BRZ). Unberücksichtigt bleiben dabei Fischereifahrzeuge und Fischverarbeitungsschiffe, Bohr- und Explorationsschiffe, Schlepper, Schubschiffe, Schwimmbagger, Forschungs-/Vermessungsschiffe, Kriegsschiffe und Schiffe, die ausschließlich zu nichtkommerziellen Zwecken verwendet werden sowie zu Bunker-, Versorgungs-, Reparaturfahrten und Ähnliches.
Die Daten zur Volksrepublik China umfassen nicht Taiwan und Hongkong.
Güter, die auf ihrem Transportweg in einem Zwischenhafen umgeladen werden (zum Beispiel auf kleinere Schiffe), sind in der Seeverkehrsstatistik dem Partnerhafen zugeordnet, in dem es zu der Umladung kam.
TEU – Twenty-Foot Equivalent Unit: Eine statistische Hilfsgröße auf der Basis eines 20-Fuß-ISO-Containers (Länge 6,10 m), die als Standardmaß zur Beschreibung des Containerumschlags und der Kapazität von Containerschiffen oder Terminals verwendet wird.
* Ein 20-Fuß-ISO-Container entspricht 1 TEU.
* Ein 40 Fuß-ISO-Container entspricht 2 TEU.
* Ein Container mit einer Länge zwischen 20 und 40 Fuß entspricht 1,50 TEU.
* Ein Container mit einer Länge von über 40 Fuß entspricht 2,25 TEU.
Weitere Informationen:
Detaillierte Daten zur Seeverkehrsstatistik sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 46331) und im Statistischen Bericht „Seeverkehrsstatistik“ abrufbar.
Ergebnisse zu den wichtigsten Handelspartnern und Handelsgütern Deutschlands im Außenhandel insgesamt bietet die Pressemitteilung Nr. 063 vom 19. Februar 2025.
Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.
Weitere Auskünfte: Güterverkehr, Luftverkehr, Telefon: +49 611 75 4852 www.destatis.de/kontakt
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