- Hyperhybrid: Elektrischer Antriebsmotor, der von einem kompakten Generator, der mit Benzin oder E-Fuels läuft, mit Strom versorgt wird, statt großer Batterieblöcke
- Erfinder und Unternehmer Frank Obrist: „Intelligente Kombination aus Elektroantrieb und Verbrennergenerator wäre der Rettungsanker für die europäische Autoindustrie.“
„Die Frage nach einem Verbrennerverbot in der EU wird viel zu sehr schwarz-weiß diskutiert“, sagt der Erfinder und Unternehmer Frank Obrist. Er regt einen „intelligenten Verbrennereinsatz“ als politischen, technischen und gesellschaftlichen Kompromiss statt eines generellen Verbrennerverbots an. Demnach könnten Verbrennungsmotoren zwar für den Antrieb verboten, aber kompakte Stromgeneratoren zum Laden der im Fahrzeug verbauten Batterien zugelassen werden. „Diese intelligente Kombination könnte zum Rettungsanker für die europäische Automobilindustrie werden, weil es einerseits umweltschonend ist, und andererseits den Wünschen der Verbraucher nach Autofahren ohne Reichweitenangst und langen Ladezeiten nachkommt“, erklärt Frank Obrist. Er prognostiziert: „Die Verbraucher würden diesen Fahrzeugtyp lieben, weil sie damit zwar elektrisch fahren können, aber alle Nachteile der herkömmlichen E-Mobilität vermieden werden.“
Auf Empfehlung der Vereinten Nationen
Frank Obrist, dessen Industriegruppe unter der Bezeichnung Hyperhybrid ein solches Konzept bis zum Prototypen entwickelt hat, präzisiert: „Das Fahrzeug wird von einem Elektromotor angetrieben, aber die großen und schweren Batterieblöcke herkömmlicher E-Autos werden durch einen kompakten Verbrennungsmotor ersetzt, der ausschließlich dazu dient, den Strom für den Elektroantrieb zu erzeugen.“ Nach Einschätzung von Thorsten Rixmann, Chief Marketing Officer der Obrist Group, würde ein solcher Kompromiss „das Beste aus beiden Welten kombinieren.“ Er verweist darauf, dass die United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) dieses Konzept bereits 2023 als „Most Promising Solution Award Winner“ in der Kategorie „Energy Efficiency“ ausgezeichnet hat.
Da der Verbrenner bei diesem Ansatz ausschließlich als Stromgenerator fungiert, läuft er stets im optimalen Drehzahlbereich und damit sehr sparsam. Zudem lässt er sich technisch so auslegen, dass er sowohl mit Benzin als auch mit E-Fuels funktioniert. Die Obrist Group ist bei Prototypen auf Verbrauchswerte von rund 1,5 Liter Benzin bzw. 3,3 Liter Methanol auf 100 Kilometer gekommen. Die Batterie dient lediglich als Energiespeicher zwischen Generator und Elektromotor und kann damit wesentlich kompakter ausfallen als bei einem herkömmlichen E-Auto. Bei Prototypen der Obrist Group konnte der sogenannte „CO2-Rucksack“, also die mit der Batterieherstellung verbundenen CO2-Emissionen, um etwa 85 Prozent niedriger gehalten werden im Vergleich zu rein batterie-elektrischen E-Autos. Hinzu kommt: Bei einer Serienproduktion wäre der Hyperhybrid wesentlich kostengünstiger als bloße Batterie-Fahrzeuge, weil die hohen Kosten für den Batterieblock weitgehend entfielen.
Kombikonzept würde Nachfrage „massiv ankurbeln“
Vor allem würde diese Kombination aus Elektromotor und Stromgenerator an Bord die Nachfrage nach entsprechenden Fahrzeugen massiv ankurbeln, ist sich Thorsten Rixmann sicher. Er argumentiert: „Die Reichweitenangst würde den Menschen mit einem Schlag genommen, weil der Hyperhybrid über 1.000 Kilometer Reichweite laut WLTP-Berechnungsvorgaben aufweist. Und da der Wagen an jeder Tankstelle betankt werden kann, entfällt auch die Sorge, unterwegs Ladestationen suchen und längere Ladezeiten in Kauf nehmen zu müssen.“ Da die rein elektrische Reichweite der Prototypen bei über 80 Kilometern liegt, was im Alltag für 90 Prozent aller Fahrten reicht, würde auch dem Klimaschutz „in sehr weitem Maße“ Rechnung getragen, gibt der Marketingchef der Obrist Group zu bedenken.
Er ordnet ein: „Wir brauchen Autos made in Europe, die so attraktiv sind, dass sie ohne Kaufprämien oder sonstige staatliche Förderprogramme hinreichend Nachfrage im großen Stil finden. Das ist bei reinen E-Autos offensichtlich nicht der Fall, wie die Schieflage der Autoindustrie leider allzu deutlich beweist. Daher appelliere ich an Politik und Hersteller gleichermaßen, das Best-of-both-Worlds-Konzept des Hyperhybrid – dem smarteren E-Fahrzeug – ebenso zu favorisieren wie es die Vereinten Nationen empfehlen.“
Zielgerichtete Vorwärtsstrategie der europäischen Autoindustrie
Thorsten Rixmann zeigt den Weg auf: „Die Investitionen der Industrie in E-Autoplattformen bleiben geschützt, weil sie auch für die neue Generation des Hyperhybrid weiterhin genutzt werden können. Vereinfacht gesagt werden lediglich die schweren Batterieblöcke herausgenommen und durch einen Stromgenerator mit kleinem Tank und einer kompakten Hochleistungsbatterie ersetzt. Natürlich ist das in der Praxis etwas komplizierter, aber es wäre angesichts der Kaufzurückhaltung bei batterie-elektrischen E-Autos endlich eine zielgerichtete Vorwärtsstrategie der europäischen Autoindustrie – vorausgesetzt, dass die Politik mitspielt.“
Obrist Group: Die von dem Erfinder und Unternehmer Frank Obrist gegründete Obrist Group ist auf Innovationen für globale, nachhaltige und CO2-senkende Energiekonzepte fokussiert. Das Spektrum reicht von der weltweiten Versorgung mit erneuerbaren Energien über atmospheric Fuels (aFuels) bis hin zu innovativen CO2-negativen (also klima-positiven!) Antriebskonzepten für die Automobilindustrie. Aktuell verfügt die Obrist Group weltweit über 252 angemeldete und 128 vergebene Patente und zählt damit zu den wichtigsten globalen Innovatoren auf dem Gebiet nachhaltiger Energiekonzepte.
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