Münchens größtes Büro-Revitalisierungsprojekt zeigt, wie Bestandsgebäude in moderne, nachhaltige Arbeitswelten verwandelt werden können. Eine Blaupause für die Zukunft des Bauens.
In Zeiten steigender Klimaherausforderungen und wachsender Nachfrage nach modernen Arbeitsplätzen setzt München ein deutliches Zeichen: Das „Weisse Quartier“, eines der größten Büro-Revitalisierungsprojekte Deutschlands, steht kurz vor seiner Fertigstellung. Das ambitionierte Vorhaben der Joint-Venture-Partner Allgemeine SÜDBODEN und ESR Europe beweist eindrucksvoll, dass attraktive und zukunftsweisende Bürokonzepte nicht zwangsläufig Neubauten erfordern, sondern durch kluge Sanierung bestehender Gebäude realisiert werden können.
Vom Siemens-Standort zum Vorzeigemodell
Das ehemalige Siemens-Areal in Giesing, das lange Zeit von Leerstand geprägt war, erfährt durch die umfassende Sanierung eine Renaissance. Mit einer beeindruckenden Gesamtfläche von 61.000 Quadratmetern zählt das Weisse Quartier zu den ambitioniertesten Revitalisierungsprojekten bundesweit. Nach Abschluss der Arbeiten im Sommer 2024 werden rund 33.000 Quadratmeter hochmoderne Büroflächen zur Verfügung stehen, die nicht nur durch ihre Lage, sondern auch durch ihre zukunftsweisende Ausstattung überzeugen.
Thomas D. Sterk, Leiter Vermietung der Allgemeinen SÜDBODEN, unterstreicht die Einzigartigkeit des Projekts: „Unser Angebot vereint eine Spitzenlage zwischen Giesing und Werksviertel mit modernster Ausstattung und ökologischer Verantwortung. Mieter profitieren von durchdachten New-Work-Konzepten in einem Umfeld, das höchsten Nachhaltigkeitsstandards entspricht und damit ein gutes Gewissen ermöglicht sowie auf Nachhaltigkeitsziele einzahlt.“
Innovative Sanierung statt Abriss und Neubau
Die wegweisende Entscheidung zur Revitalisierung des Bestands fiel 2017, als die Allgemeine SÜDBODEN gemeinsam mit einem britischen Investor das immense Potenzial des Areals erkannte. Statt einen kostenintensiven und ressourcenverbrauchenden Neubau zu realisieren, wurde ein ganzheitlicher Sanierungsansatz gewählt, der Nachhaltigkeit und Modernität perfekt vereint.
Die Revitalisierung umfasste eine Reihe innovativer Maßnahmen: Die Gebäude wurden bis auf ihr Grundskelett entkernt, um Platz für zukunftsweisende Technologien zu schaffen. Hocheffiziente Kühl- und Heizdecken sorgen nun für eine emissionsarme Klimatisierung, während state-of-the-art-Photovoltaikanlagen einen bedeutenden Teil des Energiebedarfs nachhaltig decken. Ein architektonisches Highlight bildet das neue Dachgeschoss, das mit zwölf einladenden Dachterrassen den Büroalltag um eine grüne Dimension erweitert.
Nachhaltigkeit als Leitmotiv
Die prestigeträchtige LEED-Platin-Vorzertifizierung unterstreicht den ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz des Projekts. Diese Auszeichnung, eine der höchsten für umweltfreundliches Bauen, ist nicht nur ein Qualitätssiegel, sondern auch ein Versprechen an die Zukunft. „In den USA werben Gebäudeeigentümer sogar an den Eingängen ihrer Gebäude mit dem LEED-Logo, sofern sie die Zertifizierung erhalten. Für Neubauten mag das Platin-Zertifikat bereits state-of-the-art sein, doch Revitalisierungen erfordern viel komplexere und aufwendigere Baumaßnahmen. Damit rücken Platin-Zertifizierungen für viele Objekte in die Ferne. Beim Weissen Quartier sind wir diese Extra-Meile gegangen. Das Platin-Zertifikat ist die Anerkennung dafür“, sagt Sterk.
Besonders beeindruckend ist die maßgeschneiderte Photovoltaikanlage, die in einem Geniestreich Funktionalität und Ästhetik vereint: Sie dient nicht nur der nachhaltigen Energiegewinnung, sondern fungiert gleichzeitig als elegante Verkleidung der Haustechnik. Mit der Fähigkeit, bis zu 18% des Strombedarfs zu decken, setzt sie neue Maßstäbe in der energetischen Selbstversorgung von Bürogebäuden.
Die Dachlandschaft des Weissen Quartiers gleicht einem urbanen Ökosystem: Extensive Begrünungen mit sorgfältig ausgewählten, bienen- und insektenfreundlichen Pflanzen schaffen eine grüne Oase inmitten der Stadt. Der gemeinsame „Skygarden“ lädt Mieter ein, Arbeitspausen in einer inspirierenden Umgebung zu verbringen oder auch Telefonate im Freien zu führen und dabei die Gedanken und den Blick über München bis in die Berge schweifen zu lassen. So fördert der Skygarden nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch Kreativität und Produktivität.
Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Einklang
Die Modernisierung macht das Weisse Quartier nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch zukunftsfähig. Mit der Einführung von „Green Leases“ setzt die Allgemeine SÜDBODEN neue Standards in der Vermietungspraxis. Diese innovativen, grünen Mietverträge fördern aktiv nachhaltiges Verhalten und stellen sicher, dass das Quartier die anspruchsvollen Anforderungen des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens erfüllt.
„Durch die umfassende energetische Sanierung haben wir das Objekt um 30 Jahre verjüngt und ihm ein zweites, pulsierendes Leben auf dem Münchner Büroimmobilienmarkt geschenkt“, erklärt Sterk mit Begeisterung. Die Transformation verdeutlicht eindrucksvoll, wie Bestandsimmobilien durch intelligente Sanierung nicht nur wettbewerbsfähig bleiben, sondern sogar zu Vorreitern der nachhaltigen Stadtentwicklung werden können.
Zeitlose Architektur meets Moderne
Die ursprüngliche Architektur aus dem Jahr 1992, inspiriert von der klaren Formensprache des amerikanischen Star-Architekten Richard Meier, wurde behutsam in die Gegenwart überführt. Die Entscheidung, die charakteristische weiße Fassade zu erhalten, basierte nicht nur auf ästhetischen Überlegungen, sondern auch auf einer tiefgreifenden ökologischen Analyse.
„Eine detaillierte Untersuchung ergab, dass der Erhalt der Bestandsfassade aufgrund der sinkenden CO2-Emissionen in den Energieträgern die umweltfreundlichere Option darstellt“, erläutert Sterk. Diese Herangehensweise verdeutlicht den ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz des Projekts und zeigt, wie traditionelle architektonische Werte mit modernen Umweltanforderungen in Einklang gebracht werden können.
„Die typische Siemens-Architektur in Weiß aus der School of Richard Meier zieht sich wie ein roter Faden durch München. Das Weisse Quartier zeigt heute auf elegante Art, wie sich das Büro in eine weiße Leinwand verwandeln lässt, die Mitarbeitern einen Ort der Entfaltung bietet“, sagt auch Dina Andersen. Die mehrfach ausgezeichnete Innenarchitektin zeichnet verantwortlich für die Innenarchitektur und -design des Weissen Quartiers. Ihr zufolge drücken Konzepte moderner Bürogebäude Mietern sehr oft ihren Stempel auf. Dabei könnte Zurückhaltung nicht schaden – und Mieter ins Rampenlicht rücken.
Nutzerorientierte Konzepte für die Arbeitswelt von morgen
Das Weisse Quartier geht weit über die reine Bereitstellung von Büroflächen hinaus und bietet innovative Konzepte für die moderne Arbeitswelt: Ein flexibel buchbares Konferenzzentrum, liebevoll „Mindgarden“ genannt, ermöglicht es Mietern, Meetingräume nach Bedarf zu nutzen und reduziert so den individuellen Flächenbedarf. Die erste Fahrrad-Tiefgarage im Münchener Osten setzt ein klares Zeichen für umweltfreundliche Mobilität und macht das Pendeln mit dem Fahrrad attraktiver denn je. Großzügig begrünte und stilvoll möblierte Außenanlagen laden zum Verweilen ein und steigern die Aufenthaltsqualität, wodurch das Weisse Quartier nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch Lebensraum wird.
Beitrag zur Erreichung der Klimaziele
Die Bedeutung von Bestandssanierungen für den Klimaschutz kann kaum überschätzt werden. Aktuelle Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit: Sage und schreibe 40 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland entfallen auf den Gebäudesektor – von der Herstellung über die Errichtung und Modernisierung bis hin zu Nutzung und Betrieb. Allein 10 Prozent der Treibhausgase entstehen durch Herstellung, Errichtung und Entsorgung von Gebäuden und Bauprodukten.
Das Weisse Quartier zeigt exemplarisch, wie die Immobilienbranche auf die drängenden Herausforderungen des Klimawandels und die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Büroflächen reagieren kann. „Wir haben eine Lösung gefunden, die klimafreundliches Bauen mit den Anforderungen des Marktes in perfekten Einklang bringt. In diesem Umfang ist das bisher einzigartig“, resümiert Sterk.
Mit der erfolgreichen Revitalisierung des Weissen Quartiers setzt die Allgemeine SÜDBODEN nicht nur neue Maßstäbe in der nachhaltigen Immobilienentwicklung. Sie liefert ein inspirierendes Modell, das richtungsweisend für zukünftige Projekte in ganz Deutschland sein könnte. Es ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie mit Kreativität, Innovation und einem klaren Bekenntnis zur Nachhaltigkeit die Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden können.
Pressekontakt:
SCRIVO Communications
Lachnerstraße 33
D-80639 München
Oguzhan Acay
tel: +49 89 45 23 508 21
e-mail: oguzhan.acay@scrivo.de
internet: https://scrivo.de/