Die 29. internationale Ausstellung Fahrwegtechnik (iaf), vom 22. bis 25. Mai 2025 in Münster, gilt als Leistungsschau und Impulsgeber für die Bahnbaubranche. Sie ist weltweit die führende Fachmesse für Fahrwegtechnik und stellt die neuesten Innovationen und Entwicklungen der Bahnbaubranche vor. Dr. Joachim Warlitz, Vizepräsident des Verbands Deutscher Eisenbahn-Ingenieure (VDEI) und Leiter der VDEI-Akademie für Bahnsysteme, informiert über Entwicklungen und Herausforderungen der Branche.
Maschinentechnik im Fokus
Die iaf stellt hochmoderne Maschinentechnik und ausgewiesene Ingenieurkunst in den Vordergrund. „Ein Schwerpunkt liegt auf der Optimierung des Gleisbaus durch Hochleistungsmaschinen, unterstützt von Software und KI-gesteuerten Prozessen“, erklärt Dr. Warlitz. Ein bemerkenswerter Trend ist die Verlängerung der Produktlebenszeit durch Software-Updates und Add-ons, ähnlich wie bei modernen Automobilen.
Nachhaltige Antriebstechnologien
Eine bedeutende Innovation sind Zweisystem-Fahrzeuge, die sowohl elektrisch als auch mit Wasserstoff betrieben werden können. Diese Technologie ist besonders für Tunnelarbeiten relevant, wo emissionsarme Fahrzeuge die Arbeitsbedingungen verbessern. „Allerdings stehen wir vor der Herausforderung, leistungsstarke und gleichzeitig finanzierbare Elektromotoren zu entwickeln“, betont Warlitz.
Feste Fahrbahn vs. Schotterschiene
Ein spannendes Thema in der Fahrwegtechnik ist die Debatte zwischen fester Fahrbahn und Schotter-Schiene. Die feste Fahrbahn bietet Vorteile wie höheren Fahrkomfort, längere Lebensdauer und geringeren Wartungsaufwand. „Die Lebenszeit einer festen Fahrbahn liegt bei etwa 60 Jahren, im Vergleich zu maximal 40 Jahren bei der Schotterschiene“, erläutert Warlitz. Allerdings sind die Investitionskosten höher und nachträgliche Korrekturen schwieriger.
Internationale Perspektiven
Deutschland gilt als Vorreiter bei der Anwendung der Festen Fahrbahn, insbesondere auf Hochgeschwindigkeitsstrecken. In Österreich und der Schweiz wird diese Technologie hauptsächlich in Tunneln eingesetzt. Asiatische Länder wie Japan und China setzen ebenfalls verstärkt auf die Feste Fahrbahn bei Hochgeschwindigkeitsstrecken.
Kundenorientierte Zukunft
Die Zukunft des Bahnsystems liegt in der nahtlosen Integration verschiedener Verkehrsmittel und der Bereitstellung von Tür-zu-Tür-Lösungen. „Wir benötigen eine intelligente Navigation, die den Kunden durch die gesamte Reise begleitet, auch bei Verspätungen oder Störungen“, sagt Warlitz. Dabei spielt die Digitalisierung, einschließlich KI-gestützter Systeme, eine Schlüsselrolle.
Herausforderungen und Chancen
Die iaf zeigt aktuelle Anforderungen an Maschinen in der Fahrwegtechnik auf, darunter hohe Arbeitsgeschwindigkeit, Präzision, Multifunktionalität und Umweltfreundlichkeit. Zukunftsweisende Themen wie Digitalisierung, Automatisierung und verbesserte Diagnosefähigkeiten stehen im Mittelpunkt.
Sicherheit als oberste Priorität
Ein wichtiger Aspekt ist die Cybersicherheit, da die Bahninfrastruktur als kritische Infrastruktur gilt. „Wir bewegen uns in einem Bereich, der für Cyberattacken interessant ist. Entsprechend bedarf es hochintelligenter und effizienter Sicherungssysteme“, betont Warlitz.
Akkreditierung Medien Messe und Pressekonferenz: presse@iaf-messe.com
Pressekontakt:
Regina Iglauer-Sander, M.A.
Pressesprecherin Messe iaf
presse@iaf-messe.com
www.iaf-messe.com