„Die Verlagsbranche steht vor enormen wirtschaftlichen Herausforderungen. Rückläufige Erlöse und die hohen Investitionen in die digitale Transformation lassen keinen Spielraum für derart hohe Gehaltssteigerungen, wie sie die Journalistengewerkschaften fordern“, erklärte der Verhandlungsführer des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), Georg Wallraf, heute anlässlich der Tarifverhandlungen zwischen BDZV und Deutschem Journalisten-Verband (DJV) sowie Deutscher Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju) in Düsseldorf.
Beide Gewerkschaften traten in der Verhandlungsrunde mit unterschiedlichen Forderungen von 10,5 bzw. 12 Prozent Gehaltsplus bei einer kurzen Laufzeit von zwölf Monaten an.
Um die Zukunft der Presseunternehmen langfristig zu sichern, seien erhebliche Aufwendungen erforderlich, so Wallraf. Das binde finanzielle Ressourcen, die nicht durch kurzfristige Ertragssteigerungen kompensiert werden können.
Auch die Forderung von ver.di, den Einsatz Künstlicher Intelligenz tarifvertraglich zu berücksichtigen, lehnte der BDZV ab. „Die Entscheidung, welche Tools und Technologien – wie Künstliche Intelligenz – in den Redaktionen eingesetzt werden, ist eine unternehmerische Kernaufgabe. Der Einsatz von KI ist keine Verhandlungsmasse, sondern ein notwendiger Bestandteil der Modernisierung – und damit der Zukunftssicherung“, so Wallraf weiter.
Der BDZV betonte, dass die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Zukunftsfähigkeit der Verlage im Mittelpunkt der Verhandlungen stehen müssen. Ziel bleibe daher ein Abschluss, der die Interessen der Beschäftigten und die wirtschaftliche Realität der Branche gleichermaßen berücksichtigt.
Gegenstand der heutigen Gesprächsrunde waren strukturelle Eckpunkte einer möglichen Tarifeinigung. Die Tarifvertragsparteien vereinbarten einen zeitnahen Anschlusstermin noch vor Weihnachten.
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