Und wieder ist es so weit: Ein neues Ausbildungsjahr beginnt und junge Menschen bereiten sich deutschlandweit auf die unterschiedlichsten Aufgabengebiete und Jobs vor – viel zu kurz kommt dabei allerdings nach wie vor das Thema Arbeitsschutz. Inwieweit können also vor allem auch die Unternehmen selbst ihre Bemühungen darin ausweiten, ihre Azubis vor unsicheren Situationen und Arbeitsunfällen zu bewahren?
In der modernen Arbeitswelt sind Unternehmen mehr denn je gefordert, für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu sorgen. Besonderer Handlungsbedarf besteht jedoch im Bereich der Ausbildung: Laut der offiziellen Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. verletzten sich knapp 27.300 Auszubildende im Jahr 2022 so schwer, dass sie mehr als drei Tage am Arbeitsplatz fehlten. Fünf Auszubildende starben sogar an den Folgen des Arbeitsunfalls. 85 Prozent der betroffenen Auszubildenden waren unter 25 Jahre alt. Zwar erkennen die meisten Unternehmen durchaus die Notwendigkeit, dieses Problem anzugehen und ergreifen entsprechende Maßnahmen, allerdings sehen viele von ihnen vor allem auch im jugendlichen Leichtsinn ihrer Azubis eine wesentliche Ursache darin, warum ihr Bemühungen noch nicht die Früchte tragen, die sie sich eigentlich erhoffen würden. „In der Ausbildung besitzt der Arbeitsschutz weder in den Berufsschulen noch in den Unternehmen einen besonders hohen Stellenwert. Oftmals wird das Thema mit einer langweiligen PowerPoint-Präsentation abgehalten. Es ist dann kein Wunder, dass der Funke nicht überspringt und das erforderliche Sicherheitsbewusstsein beziehungsweise die Risikokompetenz nicht entsteht“, betont Stefan Ganzke, Geschäftsführer der WandelWerker Consulting GmbH.
„Um junge Menschen mitzunehmen, brauchen wir auch für Azubis ein umfassendes Arbeitsschutz-Onboarding, das vor allem interaktiv anstatt frontal erfolgt und den Arbeitsschutz dauerhaft präsent macht“, fügt der Arbeitsschutz-Experte hinzu. „Wenn ein Unternehmen für sichere und gesunde Arbeitsplätze stehen möchte, dann braucht es auch ein gut durchdachtes Azubi-Programm für Arbeits- und Gesundheitsschutz, das die Chance auf einen nachhaltigen Wandel der Sicherheitskultur schafft.“ Als Sicherheitsingenieur und Geschäftsführer der WandelWerker Consulting GmbH hat Stefan Ganzke gemeinsam mit Anna Ganzke bereits zahlreichen Unternehmen dabei geholfen, systematisch und nachhaltig Arbeitsunfälle und unsichere Situationen zu senken. Anhand der folgenden Tipps erklärt er, wie Unternehmen ihre Auszubildenden nachhaltig für das Thema Arbeitssicherheit sensibilisieren und ein sicheres Arbeitsumfeld für sie kreieren.
1. Safety Mindset als Schlüsselelement
Um eine gelebte Arbeitsschutzorganisation zu gewährleisten, ist die Einstellung zum Arbeitsschutz beziehungsweise das Safety Mindset von großer Bedeutung. Wenn der Arbeitsschutz in einem Unternehmen nur als ein notwendiges Übel gesehen wird, dann wird es auch schwer, die jungen Auszubildenden dafür zu gewinnen. Umso wichtiger, dass Unternehmen auf ein gutes Safety Mindset setzen. Das gelingt, indem der Arbeitsschutz nicht nur mit der lästigen Jahresunterweisung verbunden wird, sondern es ein täglicher Bestandteil der Arbeit im Unternehmen ist. Es braucht einen förderlichen Umgang mit dem Arbeitsschutz in der Kommunikation, dem Lernen aus Fehlern sowie den Trainings von Auszubildenden.
2. Wirksamkeit durch Azubi-Programm
Um die jungen Menschen für den Arbeitsschutz zu gewinnen, braucht es mehr als nur eine trockene PowerPoint-Präsentation, die irgendwann in den ersten Wochen der Ausbildung im Monolog gehalten wird. Es sollten während der gesamten Ausbildung wiederkehrende Maßnahmen organisiert werden, die ein gutes Sicherheitsbewusstsein und eine gute Risikokompetenz in den Köpfen der Azubis verankern. Hierbei ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Personalabteilung, den Verantwortlichen für die Ausbildung, dem Betriebsrat und der Fachkraft für Arbeitssicherheit wichtig. Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass sich ein solches Sicherheitsprogramm sowohl an die gewerblichen als auch an die nicht gewerblichen Azubis richtet.
3. Grundlegendes Risikoverständnis schaffen
Unternehmen dürfen sich nicht darauf verlassen, dass Berufsschulen für einen guten Umgang mit dem Arbeitsschutz sorgen. Deshalb sollten über die Ausbildungszeit hinweg unterschiedliche interaktive Workshops und Trainings mit den Azubis durchgeführt werden. Eine Möglichkeit hierfür ist die geleitete Identifizierung von Risiken an Arbeitsplätzen mit der kreativen Förderung, Schutzmaßnahmen abzuleiten. Ziel ist es hierbei nicht, die besten Lösungen zu erhalten, sondern vielmehr Risiken zu erkennen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Es kann weiterhin überlegt werden, dass Azubis die Führungskräfte oder Fachkräfte für Arbeitssicherheit bei Sicherheitsrundgängen begleiten. Im weiteren Verlauf der Ausbildung sind auch spezielle Kurse, wie die Ausbildung zum Ersthelfer oder auch Brandschutzhelfer möglich. Auch die Teilnahme an den Azubi-Wettbewerben der jeweiligen Berufsgenossenschaften sollte in Kalkül gezogen werden.
4. Von Azubi zu Azubi: Mentoren-Rolle nutzen
Im Sinne einer lernenden Organisation sollte ein Azubi-Programm für den Arbeitsschutz auch den Einsatz von Mentoren bedenken. Bei diesen Mentoren sollte es sich um die Azubis handeln, die in den letzten Monaten ein Sicherheitsbewusstsein und eine besonders ausgeprägte Risikokompetenz entwickelt haben. Diese Safety-Mentoren können dann einerseits Einfluss auf jüngere Azubis nehmen und andererseits auch bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Arbeitsschutzorganisation unterstützen, indem sie in Arbeitsschutzgremien mitwirken. Das sorgt nicht nur dafür, dass bei neuen Azubis von Beginn an die richtigen Weichen gestellt werden, sondern auch dafür, dass die Azubis ein fester Bestandteil der Sicherheits- und Unternehmenskultur werden.
5. Sicherheit im Arbeitsalltag vorleben
Selbst die besten Azubi-Programme im Arbeitsschutz werden nutzlos, wenn im Alltag andere Werte vorgelebt werden. Es ist daher entscheidend, dass erfahrene Mitarbeiter als Vorbilder agieren und die Azubis durch ihr Verhalten positiv beeinflussen. Wenn Azubis hingegen zu riskantem Verhalten angeleitet werden oder ihre Bemühungen um Sicherheit auf Ablehnung stoßen, ist eine hohe Anzahl an Arbeitsunfällen und unsicheren Situationen unter jungen Azubis vorprogrammiert. Deshalb ist die systematische Weiterentwicklung der Arbeitsschutzorganisation mit Führungskräften und Mitarbeitern im Unternehmen von so großer Bedeutung, um wirklich nachhaltig Arbeitsunfälle und unsichere Situationen zu reduzieren.
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