Bewegtbildforschung mit Haltung – Die Branchenvertreter fordern einheitliche Standards für mehr Konkurrenz und Innovation und rufen zum engagierten Einsatz für Demokratie auf
Mit mehr als 300 Vertretern der Medienbranche fand gestern in der Union Halle in Frankfurt am Main das AGF Forum 2024 statt. Das diesjährige Programm „Total Video: Werbung, Wirkung, Transparenz“ bot eine Vielfalt an aktuellen Branchenthemen, die durch hochkarätige Speaker präsentiert und diskutiert wurden. Neben Einblicken in aktuelle AGF-Projekte und -Kooperationen standen vor allem die Themen Transparenz und Verantwortung im Videomarkt im Fokus der Veranstaltung.
„Das diesjährige Forum war extrem vielfältig und so politisch wie nie zuvor. Die Ausblicke, Diskussionen und Plädoyers zu aktuellen Branchenthemen zeigen die besondere Bedeutung, die Forschung und Medien aktuell zugetragen wird und welche Verantwortung dies mit sich bringt.“, sagt Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung GmbH.
In ihrer Eröffnungsrede betonte Niederauer-Kopf eindringlich die zentrale Rolle von einheitlichen Standards für die Medienbranche. „Standards schaffen die Voraussetzungen für Vielfalt, Refinanzierung, Transparenz und Vergleichbarkeit. Hieraus entstehen Innovation und Wettbewerb“, so Niederauer-Kopf. „Damit sind Standards ein wesentlicher Grundpfeiler einer lebendigen und vielfältigen Medienwelt.“ Neben der Bedeutung von Standards ging Niederauer-Kopf auch auf die Verantwortung der Medienbranche in Zeiten wachsender Bedrohungen für die Meinungsfreiheit und Medienvielfalt ein. „Demokratie ist keine Hautcreme, die wir uns einfach morgens oder abends auftragen können. Medien leisten hierzu einen essenziellen Beitrag und wir müssen Demokratie aktiv schützen. Es gibt keine Alternative zur Demokratie“, erklärte Niederauer-Kopf.
Tatjana Damgaard, (Managing Partner GroupM Germany), Malte Hildebrandt (Geschäftsführer Screenforce), Jan Lorbach (Senior Director Strategic Insights GfK) und Martina Vollbehr (Managing Director Pilot) verknüpften in ihrer Paneldiskussion spannende Insights aus Forschungsergebnissen ihrer Studien zu gesellschaftlichen Entwicklungen mit Trends am Endgerätemarkt und den Herausforderungen für Contentmacher.
Prof. Thomas Köhler zeigte in seiner Keynote mit dem Titel „Warum KI nicht alles kann – Generative Künstliche Intelligenz im Realitätscheck“ die Potenziale und Grenzen von KI auf. Über KI als Herausforderung zwischen Fake News und Nachhaltigkeit diskutierten auch Sonja Schwetje (Programm-Geschäftsführerin ntv & Chefredakteurin RTL News), Prof. Dr. Lisa-Charlotte Wolter (Professorin Medien & Marketing IU Hamburg) und Manfred Kluge (Co-Gründer Initiative 18 & Chairman DACH Omnicom Media Group). „Das World Economic Forum bezeichnet die Verbreitung von Desinformation als das größte kurzfristige Risiko weltweit. Deswegen ist es so wichtig, das Bewusstsein für die Verantwortung auch in unserer Branche für Medienvielfalt zu stärken. Denn Freiheit braucht das ganze Bild. Medienvielfalt schützt Demokratie“, so Kluge
Norman Wagner, Managing Director Utiq erläuterte am Beispiel des Märchenklassikers „Des Kaisers neue Kleider“, wie wichtig es ist, vermeintliche digitale Wahrheiten kritisch zu hinterfragen und echte Transparenz zu fordern. Einen spannenden Abschluss der Veranstaltung bildete die Podiumsdiskussion zwischen Maike Abel (Digital & Corporate Marketing Director Nestlé und stv. OWM-Vorsitzende), Guido Modenbach (EVP Research, Analytics & Consulting Seven.One Entertainment Group), Klaus-Peter Schulz (Geschäftsführer Die Mediaagenturen), Uwe Storch (Head of Media Ferrero und OWM-Vorsitzender) und Kerstin-Niederauer-Kopf.
Über die AGF Videoforschung GmbH ( www.agf.de)
Die AGF Videoforschung GmbH ist ein Unternehmen für neutrale Bewegtbildforschung. Die AGF erfasst kontinuierlich und quantitativ die Nutzung von Bewegtbildinhalten in Deutschland und wertet die erhobenen Daten aus. Sie entwickelt ihr Instrumentarium mit einem mehrstelligen jährlichen Millionenbetrag kontinuierlich weiter, um dem Markt täglich verlässliche Daten über die Nutzung von Bewegtbildinhalten zu liefern. Dabei steht die AGF im engen Austausch mit allen Marktpartnern, darunter Lizenzsender, Werbungtreibende und Mediaagenturen.
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