Für die meisten Menschen ist der Gedanke, Weihnachten in einem Kinderhospiz zu verbringen, kaum vorstellbar. Doch für einige Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind ist es ein Wunsch, die Festtage in der Sternenbrücke zu verbringen – an einem Ort der Ruhe, Geborgenheit und des besonderen Miteinanders.
Als das Telefon klingelt und Angelika Simmank von einer Mitarbeiterin der Sternenbrücke erfährt, dass sie die Möglichkeit hat, die Weihnachtsfeiertage im Kinderhospiz zu feiern, ist sie überglücklich. „Weihnachten in der Sternenbrücke ist wie nach Hause kommen. Es ist immer ein Ansprechpartner da, die Kinder sind gut versorgt, und meine Seele kann zur Ruhe kommen – es ist einfach wunderbar“, betont die Pflegemutter, die mit ihrem schwer erkrankten Pflegesohn und dessen Pflegebruder zu Gast sein wird; von einem ihrer Pflegekinder hat sie bereits in der Sternenbrücke Abschied nehmen müssen und weiß daher, wie wichtig Erinnerungen sind, die oftmals auch an Feiertagen entstehen.
Die Herausforderungen, ein besinnliches Weihnachtsfest in den oft kräftezehrenden Alltag mit einem erkrankten Kind zu integrieren, sind groß. Zeit und finanzielle Mittel für Weihnachtsvorbereitungen sind oftmals knapp. In der Sternenbrücke jedoch erwartet die Familien ein festlich dekoriertes Haus und vertraute Mitarbeitende, deren Wunsch es ist, des Gästen Halt und Zuversicht zu schenken. Zudem treffen sie auf andere Familien, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden, und ihren Sorgen, Ängsten und Bedürfnissen mit Verständnis und Einfühlungsvermögen begegnen. Bernard Siemeister, der die Feiertage ebenfalls mit seiner Familie im Kinderhospiz feiert, erzählt: „Gerade über die Weihnachtsfeiertage ist unser Alltag oft geprägt von Erwartungen, Wünschen und Werten anderer Menschen, die unter ’schöne Weihnachten‘ meist etwas anderes verstehen, als wir als Familie mit zwei schwer erkrankten Jungs. Weihnachten in der Sternenbrücke bedeutet für uns, dass wir uns im Kreise Gleichgesinnter wiederfinden und gemeinsam so feiern, wie es uns möglich ist, und nicht so, wie andere es von uns erwarten.“
Auftakt der Feierlichkeiten bildet das gemeinsame Tannenbaumschmücken. Während zwischen bunten Kugeln und Strohsternen sowie duftenden Keksen und Tannengrün fröhliches Kinderlachen und Weihnachtsmusik erklingen und der große Baum immer prächtiger funkelt, kehren Besinnlichkeit und Vorfreude ein. Vorfreude auf die bevorstehenden Festtage, auf die Fütterung der Tiere im nahegelegenen Forst Klövensteen, den Besuch des Weihnachtsmannes und das von Mitarbeitenden zubereitete Festessen.
Pflegedienstleitung Danny Gast hebt hervor: „Diese Augenblicke, die für viele selbstverständlich erscheinen, wachsen für Familien mit einem unheilbar erkrankten Kind zu wertvollen Erinnerungen heran – das ist unser Antrieb und macht Weihnachten in der Sternenbrücke so besonders. Sie ist mehr als nur ein Ort des Abschieds. Sie ist ein Ort des Lebens, der Freude und der gemeinsamen Zeit.“
Das Kinder-Hospiz Sternenbrücke
Seit Mai 2003 hilft das Kinder-Hospiz Sternenbrücke unheilbar erkrankten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zu einem Alter von 27 Jahren, einen würdevollen Weg bis zu ihrem Tod gehen zu können. Die erkrankten jungen Menschen und ihre An- und Zugehörigen werden nicht nur in der letzten Lebensphase, sondern auch auf dem oft über viele Jahre andauernden Krankheitsweg im Rahmen der Entlastungspflege sorgsam begleitet. Gezielte Angebote helfen den Gästen, Kraft zu schöpfen und Erholung zu finden. Auch nach dem Verlust steht die Sternenbrücke den Familien in ihrer Trauer weiter zur Seite.
Pressekontakt:
Nele Dübelt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Ltg.)
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Kinder-Hospiz Sternenbrücke
Sandmoorweg 62
22559 Hamburg
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