SÜDWIND lädt zur Konferenz „Und was ist mit den Menschenrechten? China und die Sorgfaltspflichten“ ein / Neue Studie zum Thema erschienen.
Ob Solarmodule, E-Autos, Computer oder Textilien – kaum ein Wirtschaftszweig ist inzwischen nicht von China dominiert. Ohne den Rohstoffbezug aus China und chinesische Produktentwicklung steht das westliche Konsum- und Wirtschaftsmodell still. Gleichzeitig erscheinen regelmäßig Nachrichten über erhebliche Menschenrechtsverletzungen in China. Die Arbeitsbedingungen sind für viele Beschäftigte in China miserabel. Die Tatsache ist auch den vielen deutschen Unternehmen, die in China tätig sind, bekannt. Wie aber passt das zusammen mit den Anforderungen des geltenden deutschen und bald in Kraft tretenden europäischen Lieferkettengesetzes?
Dieser Frage geht SÜDWIND in einer aktuellen Studie nach, die soeben veröffentlicht wurde. „In der Studie gehen wir auf die Entwicklungen in China und beispielhaft auf drei wichtige Wirtschaftssektoren ein“, so Dr. Sabine Ferenschild, Autorin der Studie. „Im Fokus stehen die Produktion von Polysilicium – essenziell für die boomende Solarbranche – sowie die Produktion von Textilien und Containern für die internationale Handelsschifffahrt. Dabei gehen wir auf die eklatanten Menschenrechtsverletzungen in diesen Wirtschaftssektoren ein – wie Zwangsarbeit, fehlende Vereinigungsfreiheit und Armutslöhne.“
SÜDWIND teilt die Kritik vieler, vor allem zivilgesellschaftlicher Stimmen an der autoritären Entwicklung und den massiven Menschenrechtsverletzungen in China, so Ferenschild weiter. „Dennoch muss man der Tatsache ins Auge blicken, dass globalen Herausforderungen, wie die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens sowie das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele für Entwicklung, nicht ohne Kooperation mit China begegnet werden kann. Eine Abkopplung von China ist unrealistisch.“
Welche Haltung Expert*innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu dem Thema haben, können Interessierte bei der SÜDWIND-Konferenz „Und was ist mit den Menschenrechten? China und die Sorgfaltspflichten“ verfolgen. Die Konferenz findet am 27. September 2024 von 9.30 – 13.00h im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn statt.
Die Speaker*innen stehen für Interviews zur Verfügung:
Dr. Stefan Schmalz, Universität Erfurt
Stefan Engstfeld, MdL NRW, Bündnis 90 / Die Grünen
Sakine Weikert, DAAD
Cui Mu, Journalist
Hans Peter Klingen, Betriebsrat ATB Schorch GmbH, Mönchengladbach
Dr. Christiane Hellar, Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik
Bettina Braun, Deutsches Institut für Menschenrechte
Pablo Campos, SÜDWIND
Die SÜDWIND-Studie „Und was ist mit den Menschenrechten? China und die Sorgfaltspflichten“ ist hier abrufbar.
Pressekontakt:
Dr. Sabine Ferenschild
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
+49 (0)228-763 698-16
ferenschild@suedwind-institut.de