Am 27. November 2024 startete das erste transnationale, universitäre Weiterbildungsprogramm „Circular and Return Migration Management“, welches vom gemeinnützigen Münchner Forum für Dialog gGmbH (MFD) sowie dem Department für Migration und Globalisierung an der Universität für Weiterbildung Krems (UWK) entwickelt wurde. Das Programm wird vom Asyl-, Migrations- und Integrationsfond (AMIF) der EU und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert. Die Teilnehmenden der ersten von vier geplanten Studiengruppen kommen aus den Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Montenegro, Serbien und der Türkei, wo sie in Ministerien, internationalen Organisationen, NGOs oder Universitäten tätig sind.
Internationale Zusammenarbeit stärken mit dem Ziel einer sicheren und würdevollen Rückkehr und Reintegration
Der UN-Migrationspakt räumt der internationalen Zusammenarbeit für die Ermöglichung einer sicheren und würdevollen Rückkehr und Reintegration ins Herkunftsland eine wichtige Rolle ein. Gut geplante und organisierte Rückkehrprogramme tragen zur Sicherheit und Entwicklung in Herkunfts-, Transit- und Zielländern gleichermaßen bei.
Corinna Wicher, Abteilungsleiterin Sicherheit, Aufenthaltsrecht und Rückkehr im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) betont die Wichtigkeit der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Migrationskontext: „Die Migrations- und Fluchtbewegungen haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Nicht alle der hiervon betroffenen Menschen können oder möchten dauerhaft in Europa bzw. Deutschland bleiben. Bund und Länder unterstützen daher seit nunmehr über 45 Jahren Menschen bei der freiwilligen Rückkehr in ihr Herkunftsland und bei der Reintegration. Hierbei arbeitet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bereits seit vielen Jahren im Rahmen unterschiedlicher Kontexte und Projekte mit anderen Staaten zusammen.“
Sie stellt außerdem heraus, welche Rolle dem neuen Weiterbildungsprogramm dabei zukommt: „Das Projekt des Münchner Forums für Dialog und der Universität für Weiterbildung Krems, welches vom BAMF kofinanziert wird, leistet hierbei einen wichtigen Beitrag. Der Zertifikatslehrgang „Circular and Return Migration Management“ unterstützt unsere Bestrebungen einer kooperativen Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Transit- und Herkunftsstaaten. Durch die akademische und partnerschaftliche Ausrichtung zielt der Lehrgang auf die Zusammenarbeit und Professionalisierung nationaler und internationaler Akteure gleichermaßen ab und trägt damit zu einem Perspektivwechsel und einer Struktur- sowie Kompetenzentwicklung aller Beteiligten bei. Wir freuen uns sehr über den Start des ersten Lehrgangs des Projektes und sind gespannt auf die Ideen und Ansätze, die aus dem Studienprogramm hervorgehen.“
Der Initiator und Leiter des Projekts Joachim Scheurer ergänzt: „Das Projekt versucht der Komplexität von Migration in mehrfacher Hinsicht gerecht zu werden. Erfolgreiche (Re-)Integration und würdevolle Rückkehr bedingen sich gegenseitig und gelingen nur in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten entlang der Migrationsrouten. Denn: Viele Länder sind gleichermaßen Herkunfts-, Ziel- und Transitländer. Migration stellt eine konstante Aufgabe staatlicher Daseinsfürsorge dar und kann nur im engen internationalen Austausch immer wieder neu bewältigt werden„.
Konzeption und Durchführung des neuen Studienprogramms in Zusammenarbeit mit der Universität für Weiterbildung Krems
Das zweisemestrige Certificate Program „Circular and Return Migration Management“wird vom Department für Migration und Globalisierung an der Universität für Weiterbildung Krems in Österreich wissenschaftlich geleitet. „Dieses Weiterbildungsprogramm passt optimal in unser Portfolio. Nicht nur ist unsere Universität auf die berufsbegleitende, fachliche Weiterbildung spezialisiert, auch unser Department mit seiner langjährigen Forschungs- und Lehrtätigkeit und interdisziplinären Expertise im Bereich Migration und Integration bietet die idealen Voraussetzungen, um dieses Certificate Program hier in Krems gemeinsam mit dem Münchner Forum für Dialog umzusetzen„, so der Leiter des Departments für Migration und Globalisierung, Univ.-Prof. Dr. Mathias Czaika.
Über das Münchner Forum für Dialog gGmbH (MFD)
Das Münchner Forum für Dialog ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des gesellschaftlichen Dialogs. Unser Schwerpunkt liegt auf der Konzeption und Durchführung von bilateralen Bildungsprojekten in der Entwicklungszusammenarbeit. Mit Dialogformaten schaffen wir Räume der Begegnung, in denen unterschiedliche Meinungen, Menschen und Gruppen zusammenkommen, um vertrauensvolle, respektvolle und friedliche Gespräche ohne Vorurteile zu führen. Im Rahmen konstruktiver Dialoge geben wir Denkanstöße zu wichtigen gesellschaftlichen Themen.
Über die Universität für Weiterbildung Krems (UWK)
Die Universität für Weiterbildung Krems ist spezialisiert auf berufsbegleitende Weiterbildung. Als öffentliche Universität arbeitet sie mit ihrer Expertise in Forschung und Lehre an der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und richtet ihr Studienprogramm danach aus. Sie wendet sich mit ihren Weiterbildungsstudien und kürzeren Weiterbildungsprogrammen in zehn thematischen Feldern insbesondere an Berufstätige. Mit über 8.000 Studierenden aus 90 Ländern verbindet die Universität für Weiterbildung Krems langjährige Erfahrung in wissenschaftlicher Weiterbildung mit Innovation und höchsten Qualitätsstandards in Forschung und Lehre. Die Universität führt das Qualitätssiegel der AQ Austria. Krems liegt in der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft Wachau, 60 km von Wien entfernt.
ANHANG
- Hintergrundinformationen zum Weiterbildungsprogramm
- Aufzeichnung der Eröffnungsveranstaltung des CRM-Weiterbildungsprogramms am 27.11.2024 CRM Opening – Münchner Forum für Dialog
- Bilder der Eröffnungsveranstaltung des CRM-Weiterbildungsprogramms am 27.11.2024 CRM Opening Fotogalerie – Münchner Forum für Dialog
Hintergrund und detaillierte Informationen zum Studienprogramm
Mit dem aufgestellten Weiterbildungsprogramm möchte das Münchner Forum für Dialog eine würdevolle Rückkehr und Reintegration stärken, wertvolle Einblicke in die Migrationspraxis anderer Länder ermöglichen und gleichzeitig einen intensiven und internationalen Wissens- und Erfahrungsaustausch der TeilnehmerInnen untereinander fördern.
Darüber hinaus ist das Ziel des länderübergreifend angelegten und an AkteurInnen aus Herkunfts-, Ziel- und Transitländern ausgerichteten Bildungsangebots:
- die Vermittlung und Vertiefung vom theoretischen Fachwissen anhand praktischer Beispiele zur Steuerung der zirkulären Migration und der freiwilligen Rückkehr
- die Anwendung des erworbenen Wissens sowie die Entwicklung innovativer Ideen und Modelle für erfolgreiche Rückkehr- und Reintegrationsprogramme in Fallstudien – unter der Berücksichtigung der besonderen regionalen Bedürfnisse der jeweiligen Kohorten-Gruppen und
- die Erweiterung des beruflichen Netzwerks.
Die AbsolventInnen, die nach Abschluss des zweisemestrigen Programms ein Zertifikat erhalten, können gezielt in den jeweiligen Herkunfts- und Transitländern nachhaltige Strukturen aufbauen. Das erlangte Wissen ermöglicht es ihnen langfristig erfolgreiche Rückkehr- und Reintegrationsprogramme durchzuführen.
Im Laufe der dreijährigen CRM-Projektlaufzeit sollen insgesamt vier Studienprogramme mit ca. jeweils 20 Teilnehmenden durchgeführt werden. Das Projekt wird dabei über den gesamten Zeitraum wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Ergebnisse werden in einer Evaluationsstudie zusammengefasst und im Anschluss veröffentlicht.
Aufbau starker Partnerschaften über Ländergrenzen hinweg
Kooperationen sind für die Ansprache und Rekrutierung der BewerberInnen und somit für den Erfolg des Programms in den jeweiligen Ziel-, Transit- und Herkunftsländern unabdingbar. Das Münchner Forum für Dialog strebt eine enge Zusammenarbeit mit internationalen und lokalen Organisationen als auch Universitäten und nationalen Behörden an, die in den Themengebieten Migration, freiwillige Rückkehr und Reintegration tätig sind und vor Ort Erfahrung mit Projekten in diesen Bereichen haben.
Im Sinne eines integrativen und paritätischen Bildungsansatzes werden daher auch Lehrkräfte und Ausbilder aus der Wissenschaft und Praxis aus den teilnehmenden Regionen und Ländern eingebunden. So ist etwa Univ.-Prof. Dr. Murat Erdogan, Direktor des türkischen Mülkiye Migration Research Center (MÜGAM) Teil des Lehrenden-Teams des ersten Kursmoduls. Außerdem hat die Projektmanagerin des Münchner Forums für Dialog und gleichzeitig die PhD.-Kandidatin an der UWK Simona Schreier über zirkuläre Rückkehr am zweiten Tag des Kurses gesprochen.
Ausblick
Die zweite Gruppe des Certificate Programs „Circular and Return Migration Management“ startet im Mai 2025 und richtet sich insbesondere an Rückkehr-ExpertInnen aus Westafrika, Europa und dem Maghreb. Im Herbst 2025 legt das Programm sein Augenmerk auf die Länder Irak, Bangladesch, Afghanistan, Türkei sowie weitere europäische Länder. Der vierte und letzte Durchgang startet Anfang des Jahres 2026 und endet mit Abschluss des Projektes im Januar 2027.
Zum Ende des Projektes findet eine Abschlusskonferenz statt, auf der u.a. die Ergebnisse der Impact- und Evaluationsstudie zum Projekt präsentiert werden. Diese wird darüber Aufschluss geben, wie Weiterbildungsprogramme wie das Certificate Program „Circular and Return Migration Management“ dazu beitragen können, nachhaltige Strukturen und Kompetenzen in den Herkunfts-, Ziel- und Transitländern aufzubauen sowie die internationale Zusammenarbeit im Hinblick auf die zirkuläre Migration und freiwillige Rückkehr zu stärken.
Weblinks
Deutsch
www.donau-uni.ac.at/mig/return-migration
www.munichforum.org/projekt-crm
www.munichforum.org/downloads
Englisch
www.donau-uni.ac.at/en/mig/return-migration
www.munichforum.org/project-crm/?lang=en
www.munichforum.org/downloads/?lang=en
Pressekontakt:
Münchner Forum für Dialog gGmbH
Michaela Král’ovská
Projekt Officer Kommunikation und Evaluation
T: +49 89 997409368
E: michaela.kralovska@munichforum.org
Universität für Weiterbildung Krems
Department für Migration und Globalisierung
Franziska Klauser
PR-Beauftragte
T: +43 2732 893-5574
E: franziska.klauser@donau-uni.ac.at