Die Versorgung im Sudan ist durch den eskalierenden Krieg im Land für Hilfsorganisationen massiv eingeschränkt. Mehr als ein Jahr nach Beginn der Eskalation sind 11 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben worden. Die Vereinten Nationen bezeichnen die Lage im Sudan als die größte Hungerkrise der Welt. „In einem Land, in dem schon heute knapp die Hälfte der Bevölkerung nicht genug zu essen hat, ist der uneingeschränkte Zugang zu humanitärer Hilfe so wichtig wie nie zuvor“, betont Dr. Markus Moke, Fachbereichsleitung Bündnis & Humanitäre Hilfe bei „Aktion Deutschland Hilft“. „Immer wieder erleben wir aber auch, dass Grenzübergänge für humanitäre Güter verschlossen bleiben. Wir müssen davon ausgehen, dass sich das Ausmaß dieser Katastrophe noch ausweiten wird“.
Hilfsorganisationen schaffen Zugang über lokale Partner
Zu einer zunehmenden Bedrohung für die Bevölkerung wird besonders der fehlende Zugang zu Nahrungsmitteln. Zerstörte landwirtschaftliche Flächen haben zu ausbleibenden Ernten geführt. Durch blockierte Zugänge an den Grenzen erreichen noch vorhandene Lebensmittel nicht die Menschen, die darauf am stärksten angewiesen sind. Vom Krieg betroffene Gemeinden sind teilweise vollständig abgeschnitten vom Zugang zu Trinkwasser oder Lebensmitteln. Hilfsorganisationen im Bündnis versuchen, den Zugang zu humanitärer Hilfe über eine Zusammenarbeit mit lokalen Partnern zu ermöglichen. Damit werden vorhandene Strukturen im Land genutzt, um die betroffene Bevölkerung zu erreichen. Die Bündnisorganisation HelpAge unterstützt über lokale Partner die regionale Beschaffung und Verteilung von Hilfsgütern an Binnenvertriebene im Sudan. Das Medikamentenhilfswerk action medeor hat mit einem lokalen Partner medizinische Notfall-Sets zusammengestellt. Die Verteilung der darin enthaltenden Antibiotika, Schmerzmittel oder Medikamente gegen Durchfallerkrankungen erfolgt in Flüchtlingscamps und kleinen Gesundheitsstationen. Eine weitere Lieferung von Verbandsmaterial und Pharmazeutika an ein Krankenhaus im Süden des Landes wird derzeit vorbereitet.
Schutz vor Gewalt und Mangelversorgung im Sudan und Nachbarländern
In weiten Teilen des Sudans lebt die Bevölkerung unter der andauernden Bedrohung durch Gewalt oder den Auswirkungen von Ressourcenknappheit. Mehr als zwei Millionen Menschen mussten ihre Heimat durch die blockierten Zugänge zu lebensnotwendiger Grundversorgung bereits verlassen. Benachbarte Länder wie der Tschad und der Südsudan stehen vor der schwierigen Herausforderung die Bevölkerung in den aufnehmenden Gemeinden und Geflüchtete gleichermaßen, zu versorgen. Hilfsorganisationen helfen hier z.B. beim Bereitstellen der Infrastruktur im Gesundheitsbereich und der Wasserversorgung. Im Südsudan unterstützt World Vision die Menschen mit neuen Wassersystemen und Sanitäranlagen sowie mit Testgeräten zur Wiederaufbereitung von sauberem Trinkwasser. Von Ernährungsmangel betroffene Kinder werden in medizinischen Einrichtungen beispielsweise durch die Bereitstellung und den Transport von Medikamenten unterstützt.
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„Aktion Deutschland Hilft“ ist das 2001 gegründete Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die mehr als 20 beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen. Über den Zusammenschluss von „Aktion Deutschland Hilft“ koordinieren die beteiligten Organisationen ihren Einsatz, sodass vor Ort keine Überschneidungen oder Versorgungslücken entstehen – und die Menschen im Katastrophengebiet die bestmögliche Hilfe erhalten. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto ruft das Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. „Aktion Deutschland Hilft“ hat sich zum verantwortungsvollen Umgang mit Spenden verpflichtet und ist unter anderem zertifiziertes Mitglied im Deutschen Spendenrat. Über Einsatz und Wirkung der Spendengelder informiert das Bündnis in den jährlichen Finanzberichten: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/wir-ueber-uns/finanzen/
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