Ukraine, Gaza, Afghanistan, Demokratische Republik Kongo, Ecuador, Mosambik, Myanmar, Südsudan, Syrien – eines haben all diese Länder gemeinsam: Millionen von Menschen leiden hier aufgrund von massiver Gewalt. Sei es durch Kriege, bewaffnete Konflikte oder durch die Zunahme von sexualisierter und häuslicher Gewalt.
So leben die Menschen in der Ukraine seit zweieinhalb Jahren unter täglichen Angriffen, haben Angehörige und Freunde, ihr Zuhause, ihren Job, Arbeitsort, Schule oder Kita, verloren. Dieser tägliche Horror ist mittlerweile zur fast beliebigen Schlagzeile mit wechselnden Orten geworden. Auch Gaza ist mittlerweile fast vollständig zerstört. Die gesamte Bevölkerung leidet, in beiden Konflikten ist eine Ende nicht in Sicht.
Was das mit Menschen macht, erleben die Mitarbeitenden der Johanniter-Auslandshilfe und ihre Partner tagtäglich. „In vielen unserer Projektländer herrscht seit Jahrzehnten Gewalt. Aber der Angriffskrieg in der Ukraine und die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten haben etwas verändert. Gewalt in jeglicher Form wird als Normalität wahrgenommen und häufig ignoriert“, so Susanne Wesemann, Leiterin der Johanniter-Auslandshilfe. „So werden zum Beispiel auch durch die Genfer Konventionen geschützte zivile Einrichtungen, wie Krankenhäuser und Schulen, regelmäßig angegriffen und zerstört oder gesamte Bevölkerungsgruppen brutal verfolgt, ohne dass es noch zu einem Aufschrei führt.“
Nothilfeprojekte und psychologische Hilfe nehmen zu
Als Reaktion auf die zunehmende Gewalt bieten die Johanniter in immer mehr Regionen wieder eine notfallmedizinische Versorgung an. So setzen wir im Südsudan oder der Demokratischen Republik Kongo mobile Kliniken ein, die Behandlungen in Vertriebenenlagern oder in abgelegenen Dörfern ermöglichen. In Gaza arbeiten mobile Teams unserer Partnerorganisationen in den Notunterkünften oder in Feldkrankenhäusern, und stellen hier eine Erstversorgung sicher. „Darüber hinaus legen wir den Fokus auf die mentale Gesundheit, um die Menschen bei der Bewältigung ihrer Traumata zu unterstützen“, sagt Wesemann. So unterstützt die Auslandshilfe die Versorgung von Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt, z.B. in.Frauenhäusern in der Ukraine oder Ecuador.
Dreiviertel der 74 weltweiten Projekte der Johanniter-Auslandshilfe haben mittlerweile den Fokus auf medizinische Versorgung und auf die verschiedenen Nothilfemaßnahmen für Menschen in Krisen- und Katastrophenregionen.
Zahlen, Daten, Fakten
Insgesamt war die Johanniter-Auslandshilfe mit ihren 330 internationalen und nationalen Mitarbeitenden im Jahr 2023 in 23 Ländern weltweit tätig. Gemeinsam mit 53 nationalen Partnerorganisationen wurden hier 74 Projekte in den Bereichen Gesundheit, Not- und Soforthilfe sowie der Sicherung von Existenzgrundlagen und der Stärkung der Kapazitäten ihrer Partner umgesetzt. Mehr als zwei Millionen Menschen profitieren alljährlich von den Aktivitäten der Johanniter-Auslandshilfe. Von den knapp 38 Millionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr wurde der Großteil in Afrika und Asien eingesetzt. Mehr als die Hälfte der zur Verfügung stehenden Finanzmittel der Auslandshilfe stammen aus Spenden an die Johanniter und Aktion Deutschland Hilft.
Hinweis an Redaktionen:
Mitarbeitende der Johanniter-Auslandshilfe wie beispielsweise die ProgrammkollegInnen zu Gaza oder der Ukraine stehen Ihnen für Interviews zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Pressestelle. Den Bericht können Sie hier auch online anschauen: https://ots.de/ziEok4
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Juliane Flurschütz, Stellvertretende Pressesprecherin
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Bundesgeschäftsstelle
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