Ehrenamtliches Engagement ist das Rückgrat unserer Gesellschaft und ehrenamtlich engagierte Menschen sind gelassener und zufriedener, weil sie Selbstwirksamkeit erleben, Teil einer Gemeinschaft sind oder Wertschätzung erfahren. Dies belegt auch die aktuelle Studie des Arbeiter-Samariter-Bunds NRW (ASB NRW e. V.), durchgeführt mit dem rheingold Institut. Gleichzeitig lässt sich daraus dringender Handlungsbedarf ableiten, der nicht in der Hand der Hilfsorganisation liegt: Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer leisten unverzichtbare Arbeit – doch sie kämpfen auch mit zeitlichen, finanziellen und emotionalen Belastungen. Der ASB NRW fordert von der Politik konkrete Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen für Engagement zu verbessern und die geplante Engagement-Strategie des Bundes mit Leben zu füllen.
Ergebnisse der Studie: Ehrenamt bereichert, aber Barrieren bleiben
Die Studie zeigt, dass Ehrenamt sowohl den Engagierten als auch der Gesellschaft großen Mehrwert bietet. Es fördert Resilienz, sozialen Zusammenhalt und individuelle Teilhabe. Doch sie offenbart auch Herausforderungen: Viele Ehrenamtliche fühlen sich zeitlich oder emotional überfordert, junge Menschen zögern, sich zu binden, und unzureichende Wertschätzung sowie fehlende Freistellungsregelungen erschweren die Arbeit.
Forderungen des ASB NRW an die Politik
- Nachhaltige Infrastruktur: Wohlfahrtsverbände wie der ASB brauchen verlässliche finanzielle Unterstützung, um berufliches und freiwilliges Engagement besser zu verzahnen. Dies betrifft auch eine bessere finanzielle Planbarkeit für den Bundesfreiwilligendienst und das Freiwilligen Soziale Jahr, die häufig der Einstieg für zukünftige Engagierte sind.
- Attraktivere Vergünstigungen: Ehrenamtskarten sollten einfacher zugänglich und mit attraktiveren Angeboten wie vergünstigtem ÖPNV ausgestattet sein.
- Bessere Freistellung und Weiterbildung: Ehrenamtliche benötigen geregelte Freistellungen und Zugang zu kostenfreien Schulungen, die berufliche Qualifikationen fördern können.
- Psychosoziale Unterstützung: Für belastende Tätigkeiten, z. B. im Bevölkerungsschutz, sind psychologische Betreuungsangebote essenziell.
- Stärkung des Zivil- und Katastrophenschutzes: Einheitliche Regelungen zur zeitlichen und finanziellen Kompensation bei Arbeitsausfällen durch Einsätze sind dringend nötig.
„Ehrenamt und Engagement soll ein Gewinn für alle sein und keine Überforderung. Es muss als Chance wahrgenommen werden, aktiv Gesellschaft mitzugestalten“, betont Lisa-Kristin Kapteinat, Landesvorsitzende des ASB NRW e.V. „Die geplante Engagement-Strategie des Bundes ist eine historische Chance, die Ehrenamtskultur in Deutschland zu fördern und nachhaltig zu stärken. Wir als Hilfsorganisation warten darauf, um unseren gesellschaftlichen Auftrag weiterhin engagiert wahrnehmen zu können.“
Der ASB NRW e. V. steht bereit, mit konkreten Ansätzen und Expertise zur Weiterentwicklung der Engagement-Strategie beizutragen.
Interviewpartner zu den Forderungen und zum Thema Engagement des ASB NRW e. V. sind:
- Lisa-Kristin Kapteinat, Landesvorsitzende, ASB NRW e. V.
- Stefanie Könitz-Goes, Projektleiterin Verbandsentwicklungsprojekt „Menschenschätze“, ASB NRW e. V.
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