Seit mehr als zwei Jahren tobt in der Ukraine, und seit kurzem auch auf russischem Staatsgebiet, Krieg. Der russische Überfall auf die Ukraine war eine Zeitenwende, wie Bundeskanzler Olaf Scholz es bezeichnete. Und nahezu unbemerkt ist dieser Konflikt zwischen Russland und der Ukraine auch in Afrika angekommen. In dieser Woche haben Mali, Niger und Burkina Faso sich bei der UN beschwert, dass die Ukraine die Tuareg-Rebellen in der Region unterstützen würden. Die militanten Tuareg-Separatisten hatten Ende Juli Dutzende Wagner-Kämpfer in Mali in einem Hinterhalt getötet. Der ukrainische Geheimdienst hat danach eine Beteiligung bestätigt. Der Vorfall zeigt, dass der Konflikt längst eine globale Perspektive angenommen hat. Und es wichtig ist, genauer nach Afrika zu schauen. Denn Russland hat das Machtvakuum, dass auch durch den Abzug der Bundeswehr-Soldaten aus Mali entstanden ist, schnell verstanden zu nutzen. Und längst haben weitere autoritäre Herrscher die Wagner-Vorteile erkannt. Sie versprechen Stabilität und nicht zuletzt Machterhalt der Autokraten in bitterarmen Staaten wie der Zentralafrikanischen Republik. Doch damit verbunden ist nicht zuletzt häufig eine Zunahme an politischer Gewalt. Doch Kreml-Herrscher Wladimir Putin hat auch bereits bewiesen, dass er Migration als Waffe versteht einzusetzen. Auch nach Jewgenij Prigoschins Tod und der Umbenennung von Wagner in „Afrikacorps“ bleiben die russischen Interessen in Afrika bestehen. Eine davon beinhaltet die Destabilisierung des Westens durch den Zustrom von Migranten. Die Warnung des italienischen Verteidigungsministers im vergangenen Jahr vor der „hybriden Kriegsführung“ Russlands sollte ernst genommen werden.
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