Im Zusammenhang mit der Schleuseraffäre um den Frechener Rechtsanwalt Claus B. hat es weitere Durchsuchungen gegeben. In sechs Objekten seien die Ermittler vorstellig geworden, um weitere Beweismittel zu sichern, bestätigte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe). Wo die Durchsuchungen stattgefunden haben, wollte der Behördensprecher nicht sagen. Wie die Zeitung aus Ermittlerkreisen erfahren hat, wurde unter anderem beim Landrat Wolfgang Spelthahn (CDU) in Düren durchsucht. Dabei sollen auch die Handydaten des Christdemokraten gesichert worden sein. Die Fahnder vermuten, dass sie dort womöglich digitale Kommunikation zwischen dem CDU-Politiker und den Schleusern oder den geschleusten Personen finden könnte. Der Verteidiger von Spelthahn wollte sich auf Anfrage nicht zu diesem Thema äußern.
Neben anderen Kommunen spielt der Landkreis Düren in den Ermittlungen eine große Rolle. In seiner Aussage während der Untersuchungshaft belastete der mutmaßliche Schleuserchef Claus B. nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ auch Landrat Wolfgang Spelthahn. Inzwischen steht der CDU-Politiker unter dem Anfangsverdacht der Bestechlichkeit. Spelthahn bestreitet sämtliche Vorwürfe. Laut Aussageprotokollen des Anwaltes B., die die Zeitung einsehen konnte, soll der Landrat über das mutmaßlich rechtswidrige Schleusersystem informiert gewesen sein.
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