Der neue Intendant der Ruhrtriennale gerät unter Druck. In Erklärungsnot bringt Ivo van Hove (65) ein Theaterskandal in den Niederlanden. Das berichtet die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Freitagsausgabe und online auf www.waz.de). Derzeit arbeitet das Internationaal Theater Amsterdam (ITA), dessen künstlerischer Direktor van Hove bis 2023 war, schwerwiegende Vorwürfe von Mitarbeitern auf. Einige Ensemblemitglieder beschreiben das Theater in der Vergangenheit als Ort der Unterdrückung und Einschüchterung; auch von „seelischem Missbrauch“ ist die Rede.
Van Hoves Amsterdamer Nachfolgerin hatte nach entsprechenden öffentlichen Vorwürfen einer Schauspielerin eine unabhängige Untersuchung in Auftrag gegeben. Die ITA-Leitung nannte deren Ergebnisse „schmerzhaft und für alle Beteiligten belastend“. Van Hove stand in dem betreffenden Zeitraum an der Spitze des Theaters. Gegenüber der WAZ sagte er jetzt, die Ergebnisse hätten ihn „zutiefst betroffen“ gemacht, es sei „wünschenswert, die strukturellen Ursachen zu erforschen“. Ein Angebot zu einem ausführlichen Interview über mögliche Verfehlungen auf Führungsebenen im ITA lehnte er ab.
Die NRW-Landesregierung, wichtigste Geldgeberin der Ruhrtriennale, hat sich nach Informationen der WAZ bereits eingeschaltet und erwartet, dass Van Hove mitwirkt, „die Vorwürfe transparent aufzuklären“.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Chef vom Dienst
Telefon: 0201 – 804 6520
NRW_CvD@funkemedien.de