Zuschauer und Spieler gebührt ein großer Spielraum zum Zeigen ihrer Gefühle. Wenn aber Demiral seine „türkische Identität“ als Grund dafür nennt, dass er spontanen Torjubel in ein alles andere als spontanes Bekenntnis zu seinem extremen Nationalismus ummünzt, stellt sich die Frage: Wen will er für blöd verkaufen?
Dass Deutschland Raum lässt für Siegesfeier-Autokorsos mit reichlich Lärm und Verkehrsbehinderung und voll von türkischen oder anderen Flaggen, passt das zu einem freundlichen Gastgeberland. Zu dem passt es ebenso, dass nicht zuletzt Bundesinnenministerin Nancy Faeser der politischen Rechtsaußen-Demo Demirals ihre Missbilligung ausgesprochen hat. Sein Handzeichen verlangt klare Gegenzeichen. Der europäische Fußballverband Uefa ist gut beraten, wenn auch er ein eindeutiges Signal an Demiral und ähnlich Verblendete dahintersetzt. Gerade weil der Fußball niemals ein politikfreier Raum sein kann, darf er erst recht kein Raum frei von Regeln, Werten und Anstand sein.
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