Im Rückblick auf den Ampelbankrott regiert die Scheinheiligkeit. Liberale und Sozialdemokraten beschuldigen sich wechselseitig, das Scheitern der Regierung gezielt vorbereitet zu haben. Das ist billige Heuchelei. Wer die Möglichkeit eines Zusammenbruchs dieses fragilen Bündnisses nicht seit Monaten erwogen hat, wäre schlichtweg naiv gewesen.
Warum die Genossen des Kanzlers den Lindner-Rauswurf erst frenetisch bejubeln, sich hinterher aber „tief erschüttert“ zeigen und das ganze als „bösartige“ Machenschaft denunzieren, bleibt deren Geheimnis. Jedenfalls wäre es sinnvoller, sich jetzt dem Wahlprogramm zu widmen – und der Frage, was eine künftige Regierung besser machen könnte als die Ampel.
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