Berlin. Nach dem Austritt des Vorstands der Grünen Jugend steht offenbar eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei im Raum. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung heißt es, man wolle gemeinsam mit ehemaligen und langjährigen Mitgliedern der GJ „eine neue linke Jugendorganisation gründen“. Wie der in Berlin erscheinenden Tageszeitung nd.DerTag von mehreren Quellen aus GJ-Kreisen erfahren hat, soll diese neue Jugendorganisation zwar zunächst unabhängig von der Linkspartei bleiben, allerdings gibt es Pläne, die Linke bei der anstehenden Bundestagswahl 2025 im Wahlkampf zu unterstützen. Einzelnen Mitgliedern des neuen Jugendverbandes solle es demnach offen stehen, Mitglied der Linkspartei zu werden und auch direkt für sie zu kandidieren. Einen offiziellen Beschluss der neuen Organisation, die bisher noch unter dem Namen „Zeit für was Neues“ auftritt, gibt es dazu noch nicht. Der Vorstand der Grünen Jugend wollte sich gegenüber „nd“ nicht dazu äußern, welche Beziehung der neue Verband mit der Linkspartei anstrebt. Zuerst wolle man den nächsten Bundeskongress bestreiten, der vom 18.-20. Oktober in Halle stattfindet.
Die Linkspartei gibt sich offen für eine Zusammenarbeit. Die linke Jugendorganisation solid schrieb am Donnerstag in einem Instagram-Kommentar unter der Austrittsankündigung des GJ-Vorstands: „Wir ziehen unseren Hut vor diesem Mut. […] Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit für eine befreite Gesellschaft.“ Ines Schwerdtner, die als künftige Linke-Vorsitzende gehandelt wird, sagte, auch ihre Partei sei der Überzeugung, dass es in Deutschland dringend eine linke Kraft brauche, die dafür einstehe, dass die Reichen und Mächtigen „uns das zurückgeben, was sie uns schulden. Eine linke Kraft, die sich für die Menschen stark macht, die dieses Land am Laufen halten“, so Schwerdtner weiter. „Und wir werden gern mit allen an diesem Ziel arbeiten, die für eine starke linke und sozialistische Kraft in diesem Land kämpfen.“
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