Dass die Mitgliedstaaten diese Transformation geeint vollzogen und sich das Bündnis heute stärker denn je präsentiert, geht auch auf das Konto von Jens Stoltenberg. Er gab stets mit stoischer Ruhe den Vermittler und suchte geduldig Konsens zwischen den Mitgliedern. Er präsentierte sich in der Krise besonnen, höflich im Ton, eindeutig in der Sache, etwa als er unaufhörlich höhere Verteidigungsausgaben forderte und eine stärkere Unterstützung der Ukraine. Und er schaffte es mit beharrlicher Diplomatie, Finnland und Schweden den Weg in die Nato zu ebnen.
Auch Rutte wird als Kompromissmaschine und schnörkelloser Pragmatiker gelobt. Tatsächlich dürfte dem Ex-Ministerpräsidenten der Niederlande seine Erfahrung zugutekommen. Sie verleiht ihm die nötige Autorität, um die Nato zusammenzuhalten, insbesondere wenn Donald Trump wieder US-Präsident wird, der das Bündnis für obsolet hält. Es ist nun an Rutte, die Zerreißprobe zu meistern.
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