Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kehrt von seiner Europatour nicht mit leeren Händen heim. Die Verbündeten in London, Paris und Berlin haben die solidarischen Worte für die von Russland überfallene Ukraine mit zusätzlichen Versprechen auf Waffenlieferungen ergänzt. Dennoch wird Selenskyj nicht zufrieden sein. Nicht nur weil er immer noch nicht die Erlaubnis bekommen hat, weitreichende Waffen gegen Ziele auf russischem Territorium einsetzen zu dürfen. Sondern auch, weil seine Visiten deutlich gemacht haben, dass die Aufmerksamkeit bei den europäischen Verbündeten für die dringliche militärische Lage der ukrainischen Armee schwindet. Ähnliches gilt für die USA, dem wichtigsten Verbündeten Kiews. Daran hat auch Selenskyjs „Siegesplan“ mit „Schritten zum Frieden“, um Russland „zum Frieden zu zwingen“, nichts geändert. Solche Worte mögen all jene erfreuen, die Verhandlungen fordern. Doch noch ist völlig unklar, wie der Wladimir Putin zum Einlenken gebracht werden kann.
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