Im Wahlkampf wird der jungen Generation gern das Blaue vom Himmel versprochen: Wir machen eure Rente sicher, heißt es. Wir hinterlassen euch keine Schulden, bekommt sie zu hören, während der Putz von den Schulwänden und Hörsälen der Republik bröckelt. Fehlt nur noch, dass das nächste Digitalisierungsversprechen per Fax eintrifft.
Das jüngste Beispiel enttäuschter Hoffnungen hat die zerbrochene Ampelkoalition zelebriert. Das Generationenkapital bei der Rente, vor allem aber das Altersvorsorgedepot statt Riester waren erste zarte Reförmchen, die für viele junge Menschen Verbesserungen dargestellt hätten. Doch diese Vorhaben sind der „offenen Feldschlacht“, wie die FDP ihre Ampel-Sprengungspläne beschreibt, zum Opfer gefallen.
Legt man die aktuelle Jugendstudie des Bankenverbands zugrunde, dann wartet die junge Generation nicht mehr auf die Politik, sondern nimmt das Heft des Handels selbst in die Hand. Die Sparquote ist den Daten zufolge hoch, geradezu rasant ist der Anstieg derer, die in Wertpapiere investieren. Das Interesse an privater Altersvorsorge und Geldanlage zeigt: Finanzbildung muss stärker priorisiert werden – und zwar in den Schulen. Das dient auch dem Schutz vor windigen Gurus, die mit utopischen Renditeversprechen Menschen in unseriöse Anlageklassen treiben.
Ein großes Problem aber bleibt: Offenbar haben schon junge Frauen weniger Einnahmen als junge Männer. Gründe nennt die Studie nicht. Dass aber schon junge Frauen weniger Geld sparen, sollte alarmieren. Schon heute sind Frauen stärker von Altersarmut betroffen als Männer. Fehlen schon früh Rücklagen, droht sich die Entwicklung zu verschärfen.
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