Schauspielerin und Komikerin Annette Frier (50) begrüßt, dass sich die Regeln des Comedy-Geschäfts in den vergangenen 20 Jahren verändert haben: „Heute muss man mehr aufpassen und das finde ich auch gut“, sagte sie im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Die Anforderungen an Komiker seien gestiegen, beobachtet Frier: „Früher war das Motto: Hauptsache witzig. Und jetzt: Witzig ist gut, gerne mit Botschaft.“ Ein No-Go sei heutzutage, über Menschen zu lachen, die keine Verteidigungsmöglichkeiten hätten, sagte Frier der NOZ: „‚Hauptsache lustig, vollkommen egal, auf welchem Rücken wir das hier austragen, geht jedenfalls gar nicht mehr.“
In Friers neuem Film „So weit kommt’s noch!“ (ZDF, 29. September) geht es unter anderem um die Produktionsbedingungen in der Bekleidungsindustrie. Zu ihrem eigenen Konsumverhalten sagt Frier: „Da wir uns jederzeit weltweites Wissen aneignen können, gibt es eigentlich auch keine Ausreden mehr.“ Gleichwohl räumt sie ein: „Trotzdem ist mir bewusst, dass ich ein fragwürdiges System unterstütze, wenn ich mir oder meiner Tochter bei großen Ketten Klamotten kaufe.“ Ihre Aufgabe sieht die Schauspielerin vor allem darin, Probleme zu thematisieren und alltägliche Widersprüche darzustellen: „Widersprüche sind die Überschrift unserer Zeit.“
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