Jede Minute stirbt ein Mensch an Aids. Weltweit leben knapp 40 Millionen Menschen mit HIV, mehr als die Hälfte von ihnen sind weiblich. Allein in Subsahara Afrika infizieren sich jede Woche 3.100 junge Frauen und Mädchen mit dem Virus, der trotz aller Fortschritte immer noch tödlich ist. Darauf weist die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember hin. „Vor allem in den Regionen mit mittlerem und niedrigem Einkommen muss dringend investiert werden, um die Prävention voranzutreiben, die Medikamente weiter zu entwickeln und für alle Menschen, die sie benötigen, zugänglich und erschwinglich zu machen“, fordert DSW-Geschäftsführer Jan Kreutzberg. Doch mit der Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus drohe das Gegenteil.
Geschätzte 66 Milliarden US-Dollar an Hilfsgeldern stehen auf dem Spiel, wenn Donald Trump die Global Gag Rule wieder einführt. Die auch als Mexico City Policy bekannte Richtlinie besagt, dass sämtliche Organisationen, die in irgendeiner Form zu Schwangerschaftsabbrüchen beraten oder informieren, keine US-Mittel mehr bekommen dürfen. Dies trifft viele Organisationen, die auch in der Prävention und Behandlung von HIV/Aids tätig sind, wie den Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) oder multilaterale Organisationen wie den Global Fonds, der 28 Prozent aller internationalen Finanzmittel für HIV-Programme bereit stellt. Konkrete Zahlen nennt etwa die US-amerikanische Fachzeitschrift PNAS: Die Autor*innen einer entsprechenden Studie gehen von weltweit 90.000 zusätzlichen HIV-Infektionen pro Jahr unter einem US-Präsidenten Trump aus. Die USA stellten im Jahr 2022 68 Prozent der globalen HIV-Finanzierung bereit. „Wenn dieses Engagement zurückgefahren wird, sind die Auswirkungen fatal“, befürchtet Kreutzberg. Bereits während der ersten vier Jahre Trump-Regierung kam es laut PNAS zu 360.000 zusätzlichen HIV-Infektionen.
Laut UNAIDS-Report aus dem Juli 2024 ist das Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen, Aids bis 2030 als tödliche Krankheit global zu besiegen, immer noch zu erreichen. Wenn hier nun der wichtigste Geldgeber die Mittel massiv zurückfährt, sieht Kreutzberg die anderen umso mehr in der Pflicht und appelliert an die (kommende) Bundesregierung: „Als zweitgrößtes Geberland von öffentlichen Mitteln für Entwicklungsleistungen nach den USA steht Deutschland hier in einer besonderen Verantwortung, die drohenden finanziellen Einschnitte aufzufangen, und insbesondere bei der Wiederauffüllung des Globalen Fonds im nächsten Jahr einen angemessenen finanziellen Beitrag zu leisten. Nur durch eine solidarische, globale Antwort auf HIV und Aids kann die Welt sicherstellen, dass niemand zurückgelassen wird.“
Über die DSW:
Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Unser Ziel ist es, zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Daher unterstützen wir junge Menschen, vor allem Mädchen und junge Frauen, dabei, selbstbestimmte Entscheidungen über ihre Sexualität und Verhütung zu treffen. Gleichzeitig bringen wir uns auf nationaler und internationaler Ebene in politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter ein. Gegründet wurde die Stiftung im Jahr 1991 von den Unternehmern Erhard Schreiber und Dirk Roßmann. Der Fokus unserer Arbeit liegt auf Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda.
Für Ihre Berichterstattung zum Welt-Aids-Tag bieten Ihnen ein Interview mit unserem Geschäftsführer Jan Kreutzberg zum Thema an. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte gern bei uns zurück. Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch in unserem Blog.
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