Im Zusammenhang mit der aktuellen Krise bei Volkswagen hat Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Vorwürfe der IG Metall gegen die Konzernführung zurückgewiesen. „Ich finde diese Diskussion nicht ehrlich und nicht zutreffend. Die Gewerkschaften sind seit Jahren einbezogen in diesen Prozess der Transformation“, äußerte sich Müller im Fernsehsender phoenix und fügte hinzu: „Ich würde mir eher eine gemeinsame Kraftanstrengung zu einem Gelingen der Elektromobilität wünschen, als dass jetzt diese einseitigen Vorwürfe kommen.“
Insgesamt stünden die deutsche Automobilindustrie und der Standort Deutschland vor einer „herausfordernden Situation“. Die Transformation hin zur Elektromobilität sei notwendig, müsse aber viel stärker als bislang von der Politik mitgestaltet werden. „Ob die Arbeitsplätze der Zukunft hier entstehen, hängt in allererster Linie davon ab, wie sich die Standortbedingungen weiterentwickeln“, war die VDA-Präsidentin überzeugt. Die Automobilindustrie leiste ihren Beitrag zum Gelingen der Transformation und investiere in den kommenden vier Jahren 280 Milliarden Euro. Nunmehr sei die Politik am Zug, eine Offensive für den Standort Deutschland umzusetzen. „Wenn wir dreimal so teure Energiekosten haben wie in Wettbewerbsmärkten, wenn Planungs- und Genehmigungsverfahren so lange dauern, und wenn der Mittelstand bis über beide Ohren belastet ist, dann wirkt sich das natürlich auf die Preise aus“, so Hildegard Müller.
Ein aktuell diskutierter staatlicher Zuschuss beim Kauf von elektrisch betriebenen Fahrzeugen stieß bei der VDA-Präsidentin auf Kritik. „Ich sehe eine Autoprämie, über die wieder Monate diskutiert wird, sehr skeptisch.“ Dies verunsichere potentielle Käufer nur weiter. Die Bundesregierung müsse jetzt endlich gemeinsam handeln, gerade auch im Hinblick darauf, dass die EU-Kommission im Januar ihre Arbeit aufnehme. „Da braucht es eine starke deutsche Stimme und keine zerstrittene Ampel“, meinte Hildegard Müller.
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