Die Bundesärztekammer (BÄK) fordert Bund und Länder zu einer auskömmlichen und vor allem nachhaltigen Finanzierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) auf. „Globale Gesundheitskrisen, die Zunahme chronischer und psychosozialer Erkrankungen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, sozial bedingte gesundheitliche Ungleichheit, Migration und nicht zuletzt die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels machen den Öffentlichen Gesundheitsdienst heute wichtiger denn je“, sagte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt vor dem Tag des Gesundheitsamtes am 19. März. Er rief Bund und Länder dazu auf, den im Jahr 2020 geschlossenen Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst über das Jahr 2026 fortzuführen. „Mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln des Pakts konnten wichtige personelle, administrative und technische Verbesserungen für die Gesundheitsämter erreicht werden. Aufgabe der neuen Bundesregierung ist es, diese Verbesserungen gemeinsam mit den Ländern langfristig finanziell abzusichern“, betonte der BÄK-Präsident.
In einem heute vorgelegten Positionspapier konkretisiert die Bundesärztekammer ihre Forderungen. Neben der Fortführung des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst macht sich die BÄK dafür stark, dass Gesundheitsämter auch zukünftig immer von Ärztinnen und Ärzten mit ihrer spezifischen medizinischen Expertise geleitet werden. An die neue Bundesregierung adressiert sie die Forderung, unter Einbeziehung der Ärzteschaft eine nationale Public Health-Strategie zur Förderung gesunder Lebensführung zu entwickeln. Zudem sollte die weitere Entwicklung der Public-Health-Institutionen auf Bundesebene, wie das Robert Koch-Institut und das neu errichtete Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, eng mit der Ärzteschaft und den weiteren Fachkreisen abgestimmt werden. Das Forderungspapier der Bundesärztekammer „Lehren der Corona-Pandemie nicht vergessen: Öffentlichen Gesundheitsdienst dauerhaft stärken. Kernforderungen für einen starken, krisenfesten und breit aufgestellten Öffentlichen Gesundheitsdienst“ ist auf der Website der Bundesärztekammer abrufbar: www.baek.de/kernforderungen-oegd
Der Tag des Gesundheitsamtes steht in diesem Jahr unter dem Motto „Klimawandel und Gesundheit“. Reinhardt wies darauf hin, dass sich der Klimawandel auf unterschiedliche Weise unmittelbar und mittelbar auf die menschliche Gesundheit auswirke, unter anderem durch Hitzewellen und Dürren, durch Ausbreitung von Tropenkrankheiten und Zunahme psychischer Erkrankungen, wie Angstzuständen und Depressionen. Reinhardt erinnerte daran, dass der ÖGD auch bei diesen neuen Herausforderungen eine Schlüsselrolle für den Bevölkerungsschutz übernimmt.
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