Der Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Hans-Peter Goldnick, zollt Günther Felßner für seine Entscheidung höchsten Respekt und Verständnis, äußert aber auch große Besorgnis und deutliche Kritik am öffentlichen Umgang von Vertretern der sogenannten Zivilgesellschaft mit Günther Felßner.
„Mit dem Rückzug von Günther Felßner verlieren die Bäuerinnen und Bauern sowie der gesamte Agrar- und Ernährungssektor in Deutschland eine im politischen Berlin dringend benötigte, sachkundige, erfahrene und ausgewogene Stimme. Die Entscheidung zu Gunsten der Sicherheit seiner Familie ist uneingeschränkt zu akzeptieren. Ein alarmierendes Zeichen für unsere Demokratie ist jedoch, dass eine orchestrierte, grenzüberschreitende Kampagne extremistischer Gruppen die Gefährdung von Menschen und die Missachtung des Eigentumsrechts billigend in Kauf nimmt“, erklärt der ZDG-Präsident.
Zersetzung statt Dialog
Insbesondere das Umweltinstitut München, Campact und die Bewegung „Animal Rebellion“ hätten sich mit ihren jüngsten Aktionen nicht als Akteure eines demokratischen Diskurses, sondern als Stimmungsmacher einer radikalen und undifferenzierten Anti-Landwirtschafts-Haltung erwiesen. Bedauerlich ist, dass sich politische Mitbewerber von Günther Felßner nicht distanziert haben, sondern die extremistischen Bewegungen und die Kampagne unterstützt haben.
„Was wir hier erlebt haben, ist keine konstruktive Auseinandersetzung mit agrarpolitischen Inhalten. Ein Dialog mit Günther Felßner war scheinbar nie das Ziel. Was wir hier erleben, ist ein Angriff auf die Persönlichkeitsrechte und Integrität eines engagierten Vertreters der Landwirtschaft. Mit falschen Behauptungen, verkürzten Darstellungen und öffentlicher Stimmungsmache wurde ein Klima der Einschüchterung geschaffen, das einer sachlichen Debatte zutiefst abträglich ist“, so der Präsident weiter.
Gefährliche Entwicklung für den ländlichen Raum
Der ZDG sieht in dieser Entwicklung eine gefährliche Tendenz, die nicht nur Persönlichkeiten wie Günther Felßner betrifft, sondern letztlich den gesamten Dialog zwischen Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft bedroht. Wer fachlich versierte Kandidaten durch öffentliche Kampagnen mundtot macht, delegitimiert demokratische Prozesse und stärkt populistische Kräfte.
„Ich kann nur jedem empfehlen, die persönliche Erklärung von Günther Felßner anzusehen. Die Aktivisten und deren politisch Nahestehende müssen ihr Vorgehen kritisch hinterfragen. Es zeigt von Charakter und menschlicher Größe, dass Günther Felßner auch seinen größten Kritikern nach wie vor das Angebot des Dialogs unterbreitet“, schließt Goldnick seine Ausführungen.
Über den ZDG
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) vertritt als berufsständische Dach- und Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Für die Geflügelfleischwirtschaft sind innerhalb des ZDG der Bundesverband der Geflügelschlachtereien e.V. (BVG), der Bundesverband bäuerlicher Hähnchenerzeuger e.V. (BVH) und der Verband Deutscher Putenerzeuger e.V. (VDP) organisiert. Insgesamt spricht der ZDG für rund 8.000 Mitglieder aus den angeschlossenen Bundes- und Landesverbänden.
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