Mit dem Bruch der Ampelkoalition und dem Rückzug der Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger aus der Regierung werden Unsicherheiten bezüglich des Digitalpaktes 2.0 erneut verschärft. Seit dem Ende des Digitalpaktes im Mai dieses Jahres konnten sich Bund und Länder nicht auf eine Finanzierung einigen. Die Bildungswirtschaft fordert erneut schnelles Handeln.
„Es ist wichtiger denn je, eine neue Etappe der Umsetzung von Digitalisierung einzuläuten“, so Dr. Theodor Niehaus, Präsident des Didacta Verbandes, der die Interessen der Bildungswirtschaft vertritt. „Wenn wir unsere Kinder auf eine zukunftsfähige Gesellschaft vorbereiten wollen, müssen wir massiv in die Digitalisierung der Schulen investieren – jetzt.“
Seit Monaten ringen Bund und Länder um die Aufteilung der Finanzierung untereinander. Hat der Bund beim Digitalpakt 90 Prozent der Mittel bereitgestellt, plant er derzeit für den Digitalpakt 2.0 die Finanzierung hälftig mit den Ländern aufzuteilen. Auch die Gesamthöhe der Förderung soll nur ein Drittel des ersten Digitalpakts betragen. Geplant war, dass der Digitalpakt 2.0 von 2025 für fünf Jahre vereinbart würde. Mit dem Bruch der Ampelkoalition scheint das Einhalten des Plans äußerst unwahrscheinlich.
Dabei benötigten Schulen und Schulträger jetzt Planungssicherheit für die kommenden Jahre, so Niehaus. Lehrkräftemangel und die zunehmend heterogene Schülerschaft stellen Lehrende vor große Herausforderungen, bei denen digitale Lösungen der Bildungswirtschaft aber unterstützen könnten. Durch digitale Planungen und Kommunikation, KI-generierte Lernmaterialien für die gezielte Förderung von Schülerinnen und Schülern und die Evaluation der individuellen Lernstände könnten Lehrkräfte entlastet werden.
Schon im April dieses Jahres veröffentlichte der Didacta Verband ein Positionspapier mit den zehn wichtigsten Forderungen für eine erfolgreiche Digitalisierung der Schulen. Das komplette Papier ist hier einzusehen.
„Schulen und Lehrkräfte in Deutschland dürfen bei der Umsetzung der Digitalisierung nicht allein gelassen werden und müssen professionelle Unterstützung erfahren. Wir fordern die Beteiligten auf, zu handeln, und den Digitalpakt 2.0 endlich umzusetzen“, so Dr. Theodor Niehaus.
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