Die humanitäre Lage im umkämpften Gazastreifen spitzt sich offenbar immer weiter zu. „Die sogenannte humanitäre Zone wird fast täglich beschossen. Es gibt absolut keinen sicheren Platz für Palästinenser und kaum Sicherheiten für Helfer“, erklärte Patrick Münz, Einsatzleiter der Hilfsorganisation Cadus in Gaza. Er erlebe im Gazastreifen Zustände, die er anderswo noch nie gesehen habe. „Über zwei Millionen Menschen sind auf engstem Raum eingesperrt.“ Die Anzahl ziviler Opfer steige immer weiter. „30 bis 40 Prozent der betroffenen Patienten in den Krankenhäusern sind Kinder“, so Münz im Fernsehsender phoenix weiter.
Es fehle an Helfern und medizinischem Gerät sowie Medikamenten. Zivilisten, die verletzt in die Krankenhäuser eingeliefert würden, könne man oft nicht mehr helfen, konstatierte der Cadus-Einsatzleiter und nannte ein Beispiel: „Menschen, die mehr als 50 Prozent Verbrennungen haben, werden gar nicht mehr auf die Intensivstationen gebracht, da sowieso klar ist, dass, selbst wenn wir sie stabilisieren könnten, sie trotzdem in den nächsten Tagen sterben würden, weil die medizinischen Hilfsgüter einfach nicht da sind.“ Auch die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen müssten im Übrigen mit der Angst vor Beschuss leben. „Es fliegen fast täglich Raketen über unseren Kopf, fast täglich hören wir Artillerie-Einschläge“, so Münz. Man gebe die Hoffnung trotzdem nicht auf, dass es bald zu einem Ende der Kampfhandlungen komme. „Wir brauchen diesen Waffenstillstand dringend.“
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