- Rund die Hälfte der Befragten befürwortet stärkeren Naturschutz
- Zuspruch weitgehend unabhängig von Bevölkerungsdichte
- Mehrheit für mehr Umwelt- und Naturschutz bei Bauvorhaben
Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland wünscht sich einen starken gesetzlichen Schutz der biologischen Vielfalt. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) anlässlich der beiden UN-Konferenzen zu Biodiversität und Klima im Oktober und November ergeben. Mehr als drei Viertel Zustimmung zu einem gleichbleibenden oder gar stärkeren gesetzlichen Schutz zeigen: Die Bewahrung und Rettung der Natur wird von vielen Menschen in ihrer Dringlichkeit erkannt. Die Folgen der Biodiversitätskrise sind laut Fachleuten ebenso lebensbedrohlich wie die der Klimakrise. Der BUND fordert die Bundesregierung auf, den gesetzlichen Schutz der biologischen Vielfalt zu verbessern und die Natur in allen Vorhaben angemessen zu berücksichtigen.
Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Da bislang Strategien, Aktionspläne und Gesetze offensichtlich nicht ausreichen, um die Ursachen der Naturzerstörung zu beseitigen, naturfreundliche Rahmenbedingungen zu setzen und den Verlust biologischer Vielfalt zu stoppen, hat der BUND kürzlich Verfassungsklage erhoben. Ziel der Klage ist es, dass der Gesetzgeber vom Bundesverfassungsgericht verpflichtet wird, ein umfassendes gesetzliches Biodiversitäts-Schutzkonzept zu erlassen. Unsere Umfrage zeigt, dass rund die Hälfte der Menschen in Deutschland ein solches Schutzkonzept befürworten würden.“
Im Einzelnen zeigt die Umfrage folgende Ergebnisse: Insgesamt 46,8 Prozent der Befragten sprachen sich für stärkeren gesetzlichen Schutz der Biodiversität aus, darunter ein Drittel (35,3 Prozent) besonderes nachdrücklich. 30,7 Prozent sind für den Erhalt des Status quo und 19,1 Prozent wünschten sich weniger gesetzlichen Schutz der biologischen Vielfalt. Die Aufschlüsselung der Antworten nach Bevölkerungsdichte zeigte wenig Zusammenhang zwischen Einstellung zu Naturschutz und Bevölkerungsdichte.
Nationale Biodiversitätsstrategie zügig im Kabinett verabschieden
Bandt: „Als ersten Schritt in die richtige Richtung muss die Bundesregierung jetzt die neue nationale Biodiversitätsstrategie zügig ins Kabinett bringen und sie dort als Regierungsstrategie verabschieden. Die Natur zu schützen und wiederherzustellen kann nur gelingen, wenn alle Ressorts hier an einem Strang ziehen und für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zusammenarbeiten.“
In einer zweiten Frage befürworteten 43,3 Prozent der Befragten, dass bei Bebauungen eher mehr als bisher auf den Umwelt- und Naturschutz geachtet wird. 27,6 Prozent der Teilnehmenden zeigten sich zufrieden mit der aktuellen Situation und 27,6 Prozent sprachen sich dafür aus, den Umwelt- und Naturschutz bei Bebauungen weniger als bisher zu beachten. Erneut hingen die Antworten kaum mit der Bevölkerungsdichte zusammen.
Die Ergebnisse der BUND-Umfrage passen zu den Ergebnissen der letzten Naturbewusstseinsstudie. Dort hatten sich rund zwei Drittel der Befragten für mehr Einsatz der Bundesregierung beim Schutz der Natur ausgesprochen. Allerdings wurde hier nicht erfragt, welcher Art dieser Einsatz sein sollte.
Die Firma Civey hat für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am 16. und 17. Oktober 2024 rund 2.500 Bundesbürger*innen ab 18 Jahren online befragt. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,6 Prozentpunkten repräsentativ für die angegebene Grundgesamtheit.
Mehr Informationen:
- Die BUND- Umfrage im Detail
- Alles zur BUND-Naturschutzklage
- Kontakt: Nicola Uhde, BUND-Expertin für Biodiversitätspolitik, Tel.: 0151-14148267, E-Mail: Nicola.Uhde@bund.net
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