Viele Verbraucher geraten in finanzielle Schwierigkeiten, weil sie die Verlockungen des „Buy now, pay later“-Prinzips unterschätzen. Die einfache und schnelle Möglichkeit, Einkäufe sofort zu tätigen und die Bezahlung zu verschieben, führt häufig dazu, dass Rechnungen sich anhäufen und am Ende nicht mehr bezahlt werden können. Der Weg vom sorglosen Konsum zur Inkassomahnung ist oft kürzer, als man denkt.
„Die meisten Menschen realisieren nicht, wie schnell sie in eine Schuldenfalle tappen können, wenn sie Zahlungen ständig aufschieben und immer mehr offene Rechnungen anhäufen“, warnt Philipp Kadel, ein erfahrener Experte im Inkassogeschäft mit über 15 Jahren Erfahrung. „Ich habe viele Fälle gesehen, in denen Verbraucher den Überblick über ihre Finanzen verlieren und sich plötzlich mit einer Vielzahl von Forderungen konfrontiert sehen. Es ist wichtig, frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen und bewusster mit solchen Angeboten umzugehen.“ In diesem Beitrag verrät er, wie der Teufelskreis mit den Rechnungen beginnt und wie sich Verbraucher davor schützen.
Schuldenfalle Konsumkredit – warum es gerade junge Menschen trifft
Die Problematik der Konsumkredite betrifft in erster Linie junge Menschen, die noch nicht hinreichend mit den Feinheiten der Finanzplanung vertraut sind und nicht genug verdienen, um größere Anschaffungen mit einer einzelnen Zahlung zu tätigen. So wissen auch die Anbieter von Buy-Now-Pay-Later-Produkten, dass sich nur wenige aus der Zielgruppe ein iPad, ein neues Handy oder einen 4K-Fernseher sofort leisten könnten. Können Kunden jedoch den Rechnungsbetrag bequem über mehrere Monate oder sogar Jahre hinweg in günstigen Monatsraten abbezahlen, erscheint ihnen der Artikel plötzlich erschwinglich – die Falle schnappt zu.
Dass dabei ein Kreditvertrag geschlossen wird, der sich auch auf die Bonität auswirken kann, ist vielen der Käufer von Buy-Now-Pay-Later-Produkten gar nicht bewusst. Sie kaufen also fleißig neue Luxusartikel ein – und das in der Annahme, sie könnten das Geld später zurückzahlen und damit sämtliche Probleme vermeiden. Auf diese Weise häufen die betroffenen Kunden immer mehr Zahlungsverpflichtungen an und verlieren nicht selten den Überblick, welche Buchungen wann anstehen.
Wer Zahlungen aufschiebt, häuft Verpflichtungen an
Durch aufgeschobene Zahlungen entsteht also mit der Zeit eine Situation, in der eine Vielzahl an Krediten parallel läuft, während zunehmend der Überblick über die tatsächlich freien Mittel verloren geht. So handelt es sich bei der Mehrheit der Anschaffungen per Buy-Now-Pay-Later-Zahlung um Konsumartikel – laufende Kosten für Miete, Strom, Wasser und andere notwendige Ausgaben werden hingegen oft vernachlässigt. Dies führt dazu, dass die Betroffenen früher oder später mit einzelnen Zahlungen in Verzug geraten, weil sie unbeabsichtigt ihr Monatsbudget überschreiten.
Der Gläubiger ist dadurch gemäß den üblichen Vertragsbedingungen für Buy-Now-Pay-Later-Angebote berechtigt, den Zahlungsverzug der Schufa zu melden. Da dies aber erst geschieht, wenn tatsächlich ein Verzug eintritt, sammelt sich bei vielen Kunden ein nicht unerheblicher Schuldenberg an, bevor sie merken, dass sie in Schwierigkeiten sind. Die Anbieter von Buy-Now-Pay-Later-Produkten führen jedoch auch Bonitätsprüfungen durch – die Chance für neue Darlehen sinkt also massiv, sobald die ersten Zahlungen ausfallen. Dadurch wird es nicht nur schwerer, von weiteren Buy-Now-Pay-Later-Angeboten zu profitieren, sondern auch größere Anschaffungen wie Autos oder Immobilien zu finanzieren.
Finanzplanung und Rücklagen zur Vorbeugung gegen die Krise
Um gar nicht erst in die Schuldenfalle zu geraten, sollten Verbraucher sämtliche Ausgaben stets im Blick behalten – sowohl Darlehen und Buy-Now-Pay-Later-Zahlungen als auch laufende Kosten und Ausgaben. Dafür bietet es sich an, ganz klassisch ein Haushaltsbuch zu führen, in dem laufende Zahlungsverpflichtungen und frei verfügbare Beträge aufgelistet werden. Alternativ können Verbraucher zu diesem Zweck auch eine spezielle Finanzplanungs-App wie Finanzguru nutzen. Solche Apps sind in der Basisversion oftmals kostenfrei nutzbar und bieten eine Möglichkeit, die persönlichen Finanzen digital zu verwalten. Anders als die Finanzplanung mit Stift und Papier sind viele Apps sogar in der Lage, den Nutzer automatisch zu warnen, falls die laufenden Ausgaben eine bestimmte Schwelle überschreiten.
Ergänzend dazu sollten Kunden immer ausreichend finanzielle Rücklagen bilden. Dies ermöglicht es ihnen, plötzliche Ausgaben zu decken und finanzielle Rückschläge wegzustecken. Als Richtwert ist zu empfehlen, mindestens drei Netto-Monatsgehälter anzusparen, um in Notfällen ein finanzielles Polster zu haben, das die Handlungs- und Zahlungsfähigkeit garantiert. Zusammen mit einer vollständigen und durchdachten Finanzplanung stellt diese Maßnahme sicher, dass Buy-Now-Pay-Later-Angebote dem Verbraucher nicht zum Verhängnis werden.
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