- Trumps Versprechen, Fort Knox zu überprüfen, hat den Verdacht fehlenden Goldes aufkommen lassen und den Reiz von Bitcoin als Gold-Alternative erhöht.
- Musks Vorstoß für eine live gestreamte Inspektion von Fort Knox stellt die jahrzehntelange Geheimhaltung in Frage und löst eine Debatte über finanzielles Vertrauen aus.
Elon Musk löste eine Debatte aus, indem er infrage stellte, dass sich die US-Goldreservn in Fort Knox immer noch auf 425 Milliarden Dollar balaufen. Seine Bedenken bekamen Auftrieb, als Senator Mike Lee zugab, dass ihm trotz seines Amtes wiederholt der Zugang zum Lagerhaus verweigert wurde. Als die Diskussionen eskalierten, versprach Donald Trump im Wahlkampf, das sagenumwobene Fort Knox zu überprüfen, falls er die Wahl 2024 gewinnen würde. Nun – er hat sie gewonnen, und jetzt muss er ran und Gold wiegen.
Musk, der dem Department of Government Efficiency (DOGE) vorsteht, schlug einen per Live-Stream übertragenen Rundgang durch die schwer bewachte Einrichtung vor.
It would be cool to do a live video walkthrough of Fort Knox!
— Elon Musk (@elonmusk) February 17, 2025
Er argumentierte, dass die amerikanische Bevölkerung einen Beweis dafür verdiene, dass ihr Gold noch vorhanden sei. Sein Beitrag verbreitete sich schnell, ließ alte Verschwörungstheorien über fehlendes Gold aufleben und brachte Bitcoin ins Gespräch.
Die Vereinigten Staaten geben offiziell an, dass Fort Knox 147 Millionen Feinunzen Gold aufbewahrt. Strenge Zugangsrichtlinien und eine lange Geschichte der Geheimhaltung haben jedoch viele dazu veranlasst, sich zu fragen, ob wirklich noch so viel Gold vorhanden ist. Da es seit über 50 Jahren keine öffentliche Prüfung mehr gab, ist die Skepsis groß.
Inside the Bank of England’s gold vault (from 2012). It is far emptier today.
We want a similar video from inside Fort Knox. pic.twitter.com/oskaZwz3kE
— zerohedge (@zerohedge) February 19, 2025
Ein 50-jähriges Geheimnis schürt Zweifel
Das letzte Mal, dass Außenstehende einen Blick in das Innere von Fort Knox werfen konnten, war am 24. September 1974, als einer Gruppe von Kongressabgeordneten und Journalisten eine kurze Inspektion gestattet wurde. Es wurden Fotos gemacht, und in einer Pressemitteilung wurde das Ereignis als eine neue Ära der staatlichen Transparenz gefeiert. Die Türen wurden jedoch wieder verschlossen, und seitdem hat es keine ähnlichen Besuche mehr gegeben.
Während der ersten Präsidentschaft von Donald Trump 2017 gelang dem damaligen Finanzminister Steven Mnuchin ein seltener Besuch in Fort Knox. Im Gegensatz zur Tour von 1974 war sein Besuch privat, nur von Beamten aus Kentucky besucht und ohne die Medien. Der Besuch fiel mit einer totalen Sonnenfinsternis zusammen, die er vom Dach der Anlage aus beobachtete. Der Zeitpunkt und die Geheimhaltung des Besuchs erregten mehr Aufsehen, als dass sie Fragen beantworteten.
Die Kontroverse wurde noch dadurch verschärft, dass Mnuchin für die Reise ein Militärflugzeug benutzte, was dem Steuerzahler zusätzliche Kosten in Höhe von 9.000 Dollar bescherte. Obwohl er später Fotos von sich selbst veröffentlichte, auf denen er vor Goldbarren steht, argumentierten Kritiker, dass dies wohl kaum als Prüfung gelten könne.
Bitcoin: Eine funktionierende Alternative?
Während die Golddebatte weitergeht, nutzen Bitcoin-Unterstützer die Gelegenheit und argumentieren, dass Digital-Assets volle Tranparenz bieten. Im Gegensatz zu Gold ist der Besitz von Bitcoin leicht nachprüfbar. Jeder, der über eine Internetverbindung verfügt, kann Transaktionen auf der Blockchain sehen, so dass kein blindes Vertrauen erforderlich ist. Bradley Duke von Bitwise wies darauf hin, dass Bitcoin-ETPs genauso transparent sind wie Bitcoin selbst und fragte:
„Warum vertrauen, wenn man es überprüfen kann?“,
Das Argument hat an Bedeutung gewonnen, insbesondere da die Skepsis gegenüber Fort Knox zunimmt. Die Attraktivität von Bitcoin ist im Zuge der Gold-Diskussion nur gewachsen. Trotz der Bitcoin-Volatilität – er fiel kurzzeitig unter 95.000 Dollar, bevor er sich auf etwa 96.000 Dollar erholte – wird er weiterhin als „Digitales Gold“ angesehen. Angesichts eines Vermögenswerts, der sich leicht nachverfolgen lässt, weil er völlig tranparent ist, fragen sich einige Anleger, warum sie sich auf eine undurchsichtige, staatlich kontrollierte Goldreserve verlassen sollten.