Wie unter anderem die koreanische Zeitung „Maeil Business Newspaper“ berichtet, diskutiert die südkoreanische Regierung derzeit ernsthaft darüber, Bitcoin als strategische Reserve in die nationalen Devisenbestände aufzunehmen. Der Auslöser dieser Debatte ist die neue, proaktive Bitcoin-Politik der USA unter Präsident Donald Trump, die weltweit Wellen schlägt und andere Länder dazu zwingt, ihre Positionen neu zu überdenken.
Südkorea reagiert auf Trumps neue Krypto-Ära
Die Diskussion über die Aufnahme von Bitcoin in die Devisenreserven wurde jüngst von der Oppositionspartei, der Democratic Party of Korea (DPK), in einer Veranstaltung mit dem Titel „Trump 2.0 Crypto Finance Era, South Korea’s Response Strategy“ geführt. Dabei wurden Strategien und Auswirkungen einer solchen Entscheidung besprochen, insbesondere wie die Zentralbank des Landes, die Bank of Korea, sowie das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen eine solche Integration von Bitcoin in die nationalen Devisenbestände umsetzen könnten.
Bitcoin als Reserve: Politische und wirtschaftliche Impulse
Ein zentrales Argument für die Integration von Bitcoin in die nationalen Devisenreserven ist die potenzielle Diversifikation und Absicherung gegen Risiken. Koreanische Experten, wie Kim Jong-seung, CEO von Excrypton, argumentierten während der Veranstaltung, dass eine Anerkennung von Bitcoin als offizielle Reservewährung durch die USA erhebliche Veränderungen im globalen Devisenmarkt nach sich ziehen könnte.
Wenn die USA Bitcoin offiziell als Teil ihrer Währungsreserven anerkennen, besteht die Möglichkeit, dass sich der globale Devisenmarkt und die Finanzpolitik ändern werden. Wir müssen prüfen, ob es möglich ist, einen Teil von Bitcoin in das von der Bank of Korea und dem Ministerium für Strategie und Finanzen verwaltete Devisenreservenportfolio aufzunehmen.
Kim Jong-Seung, CEO Excrypton
Ein weiterer Aspekt, der ebenfalls auf der Veranstaltung diskutiert wurde, ist die Nutzung von Bitcoin in Finanzprodukten wie Exchange Traded Funds (ETFs). Solche börsengehandelten Fonds sind seit Januar 2024 in den USA handelbar und die erfolgreichsten ETFs aller Zeiten.
Vorsichtige Stimmen in der Regierung
Trotz der positiven Diskussionen gibt es jedoch auch kritische Stimmen. Kim Byung-hwan, der Vorsitzende der südkoreanischen Finanzdienstleistungsbehörde FSC, äußerte sich den Berichten zufolge eher zurückhaltend zu der Meldung. Südkorea sei aktuell nicht bestrebt, aktiv Bitcoin-Reserven aufzubauen, sondern wolle zunächst beobachten, wie andere Länder und die Märkte auf die US-Politik reagieren, erklärte er. Die Regierung wolle keine voreiligen Schritte gehen, bevor nicht klar sei, welche Risiken und Chancen eine solche Entscheidung mit sich bringe.
Dennoch ist klar erkennbar, dass die Krypto-Strategie der Vereinigten Staaten in anderen Ländern durchaus Beachtung findet und mit Interesse verfolgt wird. Sollten die USA tatsächlich den Schritt einer strategischen Bitcoin-Reserve wagen, so scheint es fast sicher, dass andere Nationen zeitnah nachziehen werden.