Die vermeintliche Entschuldigung der Financial Times bei den Anlegern und Nutzern von Bitcoin kommt in der Krypto-Community nicht besonders gut an, denn sie scheint wenig ernst gemeint.
FT Alphaville – ein täglicher Nachrichtenkommentardienst, der von der Financial Times ins Leben gerufen wurde – wurde auf X heftig von der Krypto-Community kritisiert, nachdem er eine gehässige „Entschuldigung“ an Bitcoin-Anleger herausgegeben hat, nachdem die Kryptowährung am 5. Dezember die 100.000 US-Dollar-Marke überspringen konnte.
Die am selben Tag veröffentlichte Stellungnahme wurde als augenzwinkernde Entschuldigung an diejenigen gesehen, die seit dem ersten FT-Artikel vom 6. Juni 2011, als Bitcoin bei schlappen 15,90 US-Dollar gehandelt wurde, nicht in Bitcoin BTC investiert haben.
„Es tut uns leid, wenn Sie sich in den letzten 14 Jahren aufgrund unserer Berichterstattung entschieden haben, eine Sache nicht zu kaufen, deren Zahl gestiegen ist. Es ist schön, wenn Ihre Zahl steigt“, kommentierte Bryce Elder, Redakteur von FT Alphaville, süffisant.
„Es tut uns leid, wenn Sie unseren Krypto-Zynismus als Bekenntnis zum traditionellen Finanzsystem missverstanden haben, denn auch das hassen wir.“
FT Alphaville argumentiert dahingehend, dass Bitcoin ein „Negativsummenspiel“ sei, das als Tauschmittel „chronisch ineffizient“ und als Wertaufbewahrungsmittel „kompromittiert“ sei.
Zudem wäre der Bitcoin-Kurs ein „willkürliches Hype-Maß, das nichts mit dem realen Mehrwert zu tun hat“, so Elder, der hinzufügte, dass FT Alphaville weiterhin „zu jedem einzelnen dieser Beiträge steht“.
Die sogenannte „Entschuldigung“ kam bei der Krypto-Community jedoch nicht gut an.
Ein Beitrag auf X nannte den Post gar eine „Cope-Pology“ – die sich mit schwarzem Humor vor dem eigenen Versagen retten will – während ein anderer Nutzer sie einfach nur als „Fake-Entschuldigung“ bezeichnete.
„Stellen Sie sich vor, Sie liegen dermaßen falsch und haben trotzdem diesen Mangel an Demut“, unkte ein weiterer.
Die Meinungsautoren von FT Alphaville haben Bitcoin in ihrem Post aus praktisch allen Blickwinkeln angegriffen, einschließlich seines pseudonymen Schöpfers, Satoshi Nakamoto, der 2014 von einem ehemaligen Risikoprüfer der US-Notenbank mit einem „leichtsinnigen“ Arzt verglichen wurde, der zu viele Medikamente verschreibt.
Mark Williams argumentierte, dass Satoshi einen schlecht konzipierten Plan zur Ausgabe von Bitcoin erstellt hat, der die „Ebbe und Flut“ der Wirtschaftszyklen nicht angemessen berücksichtigt.
„Er ignoriert das Auf und Ab der Wirtschaftszyklen – ein rücksichtsloser Ansatz, der dem eines Arztes gleichkommt, der jedem Patienten Penicillin verabreicht, ohne vorher zu prüfen, ob er an einer Infektion, Depression oder Manie leidet.“
Trotz des Anstiegs von Bitcoin auf 100.000 US-Dollar gibt es immer noch viele Kritiker – darunter vor allem Warren Buffett von Berkshire Hathaway, Jamie Dimon von JPMorgan und der Finanzexperte Peter Schiff, die sich in der Vergangenheit allesamt einig waren, dass Bitcoin niemals 100.000 US-Dollar erreichen würde.