Bitcoin (BTC) kann 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche gehandelt werden. Damit hat es eine einzigartige Position in der Finanzwelt. Aktienbörsen hingegen sind nur während der Arbeitszeiten geöffnet und werden nachts nicht gehandelt. Die ständige Verfügbarkeit für den Handel hat Vorteile, aber auch Nachteile.
Zu den Vorteilen gehören unter anderem die Flexibilität und der direkte Zugang zur Liquidität. Auf der anderen Seite gibt es Nachteile, wie die Anfälligkeit während unruhiger Marktphasen. Dies wurde kürzlich wieder deutlich mit der Panik rund um die amerikanischen Abgaben. Besonders am Wochenende ist dies ein Problem, weil Bitcoin dann als einziges verkauft werden kann.
Panik in der Welt und an den Märkten
Letzte Woche kündigte die amerikanische Regierung neue Abgaben an. Das sorgte für viel Panik an den traditionellen Finanzmärkten. Bitcoin blieb zunächst relativ stabil und hielt sich über dem Niveau von $82.000.
Der Aktienmarkt hatte es schwerer und verlor mehr als der gesamte Kryptomarkt wert ist. Der Optimismus rund um Bitcoin erwies sich später als kurzlebig, denn am Wochenende fiel Bitcoin unter $75.000.
Krypto immer handelbar: ein Fluch?
Laut Lucas Outumuro, Forschungsleiter bei der Krypto-Analyseplattform IntoTheBlock, ist die kontinuierliche Handelbarkeit der Grund, warum Anleger massenhaft ihre Bitcoin verkauften. Während einer Live-Übertragung von Cointelegraphs Chainreaction erklärte Outumuro:
„Es gibt nur wenige Assets, die Menschen am Sonntag verkaufen können, weil die meisten Märkte geschlossen sind. Das ermöglicht große Abstürze, weil Menschen in Panik geraten und Bitcoin das größte Asset ist, das sie am Wochenende verkaufen können.“
Während der Paris Blockchain Week 2025 sprach Adam Back, CEO von Blockstream, auch über einen anderen Aspekt, der eine Rolle spielt. Das ist, dass viele Anleger eine Leverage Position in Bitcoin haben.
Das bedeutet, dass diese Gruppe Geld leiht, um ihre Bitcoin-Investition zu vergrößern. Diese Positionen sind besonders anfällig für starke Preisrückgänge, und diese Rückgänge können durch Liquidationen zusätzliche Auswirkungen auf den Preis haben.
Das ist besonders der Fall, wenn das Handelsvolumen niedrig ist. Am Wochenende ist das Handelsvolumen oft niedriger und damit ist die Chance auf sogenannte „Flash Crashes“ größer.
Oder ist 24/7 Bitcoin (BTC) Handel doch ein Segen?
Die positive Seite der konstanten Liquidität wird auch von Back und Outumuro betont, denn in ruhigeren Perioden kann es auch positiv ausfallen. Bitcoin kann in den Zeiträumen, in denen es allein handelbar ist, relativ schnell von Kurskorrekturen erholen und bei guten Marktbedingungen den Finanzmärkten mit positiver Preisbewegung voraus sein.
Der zweiseitige Charakter von Bitcoins permanenter Liquidität bleibt ein wichtiger Fokuspunkt für Anleger. Berücksichtige die zusätzlichen Risiken, die der 24/7-Markt mit sich bringt, aber auch die einzigartigen Chancen, die diese ständige Verfügbarkeit bietet.