Der Krypto-Dienstleister Bakkt erlitt am 18. März einen schweren Rückschlag an der Börse, nachdem bekannt wurde, dass sowohl die Bank of America als auch Webull ihre Zusammenarbeit nicht verlängern würden. Die Aktie (BKKT) schloss den Handelstag mit einem Verlust von 27,28 % bei 9,33 $ und fiel nachbörslich um weitere 2,25 % auf 9,12 $. Damit ist die Aktie inzwischen um mehr als 99 % gegenüber ihrem Höchststand von 1.063 $ im Oktober 2021 gefallen.
Wichtige Kunden ziehen sich zurück
Aus einer Pflichtmitteilung an die Aufsichtsbehörden vom 17. März ging hervor, dass die Bank of America ihren Vertrag mit Bakkt nach Ablauf am 22. April nicht verlängern wird. Auch Webull hat mitgeteilt, dass es nach dem Ablaufdatum am 14. Juni keinen neuen Vertrag abschließen wird.
Diese beiden Unternehmen waren für die Einnahmen von Bakkt von entscheidender Bedeutung. Die Bank of America trug in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 zu 17 % des Umsatzes im Bereich der Treueprogramme des Unternehmens bei. Webull hatte sogar eine noch größere Bedeutung, da es 74 % der von Bakkt angebotenen Kryptowährungsdienstleistungen ausmachte.
Die Nachricht über den Verlust dieser wichtigen Kunden kommt zu einem Zeitpunkt, an dem bereits erhebliche Unsicherheiten rund um Bakkt bestehen. Das Unternehmen hat seine zuvor angekündigte Earnings Call bereits zweimal verschoben, wobei der neue Termin nun auf den 19. März festgelegt wurde. Anleger befürchten, dass noch mehr schlechte Nachrichten folgen könnten.
Von Wachstumserwartungen zum Überlebenskampf
Bakkt wurde 2018 von der Intercontinental Exchange, dem Mutterunternehmen der New York Stock Exchange (NYSE), gegründet und hatte ursprünglich das Ziel, ein führender Anbieter von Kryptowährungsdienstleistungen zu werden. ICE hält immer noch 55 % von Bakkt, aber die Zukunft des Unternehmens steht zunehmend unter Druck.
Noch im November letzten Jahres schien Bakkt eine unerwartete Erholung zu erleben, als Gerüchte über eine mögliche Übernahme durch das Medienunternehmen von Donald Trump auftauchten. Dies führte zu einem Kursanstieg von mehr als 160 %, doch seitdem ist die Aktie erneut stark gefallen.
Bereits im Juni 2023 erwog das Mutterunternehmen, Bakkt zu verkaufen oder in kleinere Einheiten aufzuteilen. Darüber hinaus erhielt Bakkt im März eine Warnung von der NYSE, weil die Aktie über einen längeren Zeitraum unter dem geforderten Mindestkurs von 1 $ notierte, was eine drohende Aussetzung der Börsennotierung zur Folge haben könnte.
Mit dem Verlust der Bank of America und Webull, den verschobenen Geschäftszahlen und der rechtlichen Bedrohung gerät Bakkt zunehmend in Schwierigkeiten. Investoren warten gespannt auf den kommenden Earnings Call, der möglicherweise mehr Klarheit über die Zukunft des Unternehmens bringen wird.