- Die AfD plant tiefgreifende Änderungen wie den Euro-Austritt und die Deregulierung von Bitcoin.
- SPD und Grüne streben eine stärkere Besteuerung von Superreichen an, während die CDU/CSU auf Wirtschaftsförderung setzt.
Die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar könnte weitreichende Konsequenzen für den Finanzsektor der größten Volkswirtschaft Europas haben.
Eine Analyse der Wahlprogramme der führenden Parteien offenbart unterschiedliche Ansätze zur Gestaltung der künftigen Finanzlandschaft Deutschlands.
Kontroverse Positionen zu Kryptowährungen und Vermögensbesteuerung
Die in Umfragen führende Allianz aus CDU und CSU unter Kanzlerkandidat Friedrich Merz präsentiert in ihrem Programm eher allgemein gehaltene finanzpolitische Vorstellungen.
Ihr erklärtes Ziel ist es, Deutschland zum führenden Finanzstandort Europas zu entwickeln – ein ambitioniertes Vorhaben angesichts der starken Konkurrenz aus London und Paris.
Gleichzeitig betonen sie ihre Absicht, das charakteristische Drei-Säulen-Bankensystem Deutschlands zu bewahren, was nach Einschätzung von Analysten Fusionen und Gewinnsteigerungen im Bankensektor limitieren könnte.
Im Bereich der Kapitalmärkte strebt die Union eine Weiterentwicklung der europäischen Kapitalmarktunion an – ein Thema, das auch von anderen etablierten Parteien unterstützt wird.
Zudem plant sie, Deutschland durch steuerliche Anreize als Zentrum für Venture Capital und Start-ups zu positionieren.
In Bezug auf digitale Währungen nimmt die CDU/CSU eine zurückhaltende Haltung ein und befürwortet die Einführung eines digitalen Euro nur bei erkennbarem Mehrwert.
Die in den Umfragen zweitplatzierte Alternative für Deutschland (AfD) präsentiert die konkretesten, aber auch tiefgreifendsten Vorschläge für den Finanzsektor.
Trotz der Ablehnung einer Zusammenarbeit seitens der etablierten Parteien könnten ihre Positionen die öffentliche Debatte beeinflussen.
Die AfD fordert den Austritt Deutschlands aus der Eurozone – eine langjährige Forderung, die jedoch in der Bevölkerung auf wenig Resonanz stößt.
Darüber hinaus plädiert sie für eine Rückkehr zur Deutschen Mark mit Golddeckung und eine umfassende Deregulierung von Bitcoin und Kryptowährungen.
Diese Position steht im Kontrast zur bisher eher vorsichtigen Haltung der Regulierungsbehörden gegenüber digitalen Währungen.
Die derzeit regierende SPD unter Bundeskanzler Olaf Scholz, setzt andere Schwerpunkte.
Sie plant die Einführung einer Finanztransaktionssteuer auf den Kauf und Verkauf von Aktien, wie sie bereits in einigen europäischen Ländern existiert.
Ein zentrales Anliegen der Sozialdemokraten ist zudem die stärkere Besteuerung von Superreichen, in Übereinstimmung mit den Verpflichtungen der G20-Staaten.
Die Wiedereinführung der Vermögensteuer und eine Anpassung der Erbschaftsteuer für Multimillionen- und Milliardenvermögen stehen ebenfalls auf der Agenda der SPD.
Die Grünen, mit Robert Habeck als Kanzlerkandidat, verfolgen ähnliche Ziele wie die SPD in Bezug auf die Begrenzung von Erbschaftsteuerbefreiungen und die Einführung einer globalen Milliardärssteuer.
Im Bereich der Kryptowährungen schlagen sie die Einrichtung eines bundesweiten Kompetenzzentrums vor, um Finanzverbrechen im Zusammenhang mit digitalen Währungen effektiver bekämpfen zu können.
Zudem setzen sie sich für eine Weiterentwicklung des Transparenzregisters ein, um komplexe Unternehmensstrukturen zur Geldwäsche zu erschweren.
Bitcoin (BTC)-Preisanalyse
In den letzten 24 Stunden verzeichnete der BTC-Kurs einen Rückgang von 1,32 % auf 97.411,28 $ zum Redaktionszeitpunkt (07.02.2025, 10:24 Uhr). Im Verlauf der letzten Woche gab es ebenfalls einen Abwärtstrend, mit einem Minus von 6,30 %.