- Goldgedeckte Stablecoins gewinnen auf den globalen Märkten als vertrauenswürdige Alternative zu Fiat-gedeckten digitalen Assets an Zugkraft.
- Die Einführung von USDKG und die Änderungen in der US-Politik spiegeln das wachsende Interesse an goldgestützter Stabilität gegenüber der Abhängigkeit vom Dollar wider.
Noch vor kurzem hätte die Idee einer goldgedeckten Digitalwährung wie aus einem Science-Fiction-Film stammend geklungen. Doch jetzt nimmt die Debatte über die Vorteile goldgedeckter anstatt an den Dollar gekopplter Stablecoins Fahrt auf.
Der Bitcoin-Hardliner Max Keiser behauptet unermüdlich, dass goldgedeckte Stablecoins zuverlässiger seien und den Dollar im internationalen Handel schließlich übertreffen würden. Das ist kein Lippenbekenntnis – dahinter steckt seine nachvollziehbare Begründung:
„Ein mit Gold unterlegter Stablecoin würde einen mit Dollar unterlegten Stablecoin auf den Weltmärkten ausstechen: Russland, China und der Iran sollten das zur Kenntnis nehmen.
Er würde die Inflation nachbilden. Der Dollar tut das nicht. Sie werden garantiert an Kaufkraft verlieren.
Der Dollar hat keine Volatilität, aber auch hier ist ein Kaufkraftverlust garantiert.
Bitcoin ist deflationär, aber volatil.
Gold folgt der Inflation und ist nur minimal volatil.
Warum sollten Russland, China, die Saudis und der Iran das nicht tun?“
A stablecoin backed by Gold would out-compete a USD-backed stablecoin on world markets: Russia, China, Iran should take note.
It would track inflation The USD does not. You’re guaranteed to lose purchasing power.
The USD has no volatility, but again, you are guaranteed to…
— Max Keiser (@maxkeiser) March 22, 2025
Warum goldgedeckte Stablecoins weltweites Vertrauen gewinnen könnten
Einfach ausgedrückt: Gold ist seit Tausenden Jahren in allen Kulturen Tauschmittel. Im Gegensatz zum Dollar kann Gold nicht nach Belieben von den Zentralbanken gedruckt werden. Gold spiegelt die Inflation auf natürliche Weise wider, da sein Angebot begrenzt ist. Der Dollar hingegen ist zwar nominal stabil, aber sein Wert erodiert mehr oder weniger schnell.
Sie sehen die Preisschwankungen vielleicht nicht auf Ihrem App-Bildschirm, aber Ihre Kaufkraft schwindet langsam wie ein Eiswürfel in der Sonne.
Darüber hinaus sagt Keiser, dass Länder wie Russland, China und der Iran angesichts der anhaltenden geopolitischen Konflikte wahrscheinlich nicht auf Dollar-gedeckte Stablecoins setzen werden. In diesem Zusammenhang könnten goldgedeckte Stablecoins einen neutralen, weltweit akzeptierten Mittelweg freimachen.
Kirgisistan setzt mit staatlich gesichertem USDKG auf Gold
Wie sich herausstellte, schien Keisers Aussage in den Nachrichten, die vor einigen Tagen eintrafen, Bestätigung zu finden. Wie CNF berichtete, hat Kirgisistan offiziell den USDKG eingeführt, einen neuen Stablecoin, der vollständig durch Gold gedeckt ist und vom Staat garantiert wird. Ziel ist die Bereitstellung eines stabilen digitalen Tauschmittels mit einer echten Grundlage in Form der nationalen Goldreserve.
Der Schritt Kirgisistans sollte den Regierungen der Länder, die noch an fiat-basierten Stablecoins festhalten, die Augen öffnen. Für viele bietet diese Art Stablecoin ein stärkeres Sicherheitsgefühl. Wo die Leute normalerweise sagten „so sicher wie Bargeld“, werden wir jetzt vielleicht immer öfter „so sicher wie Gold“ hören.
Bitcoin-Gesetz regt Denkprozess über die Rolle von Gold an
Selbst die US-Administration scheint das Gefühl zu beschleichen, dass ihr bisheriger Ansatz ausgedient haben könnte. Am 21. März erklärte Bo Hines vom „President’s Advisory Council on Digital Assets“, dass die Regierung erwägt, alte Goldzertifikate aufzuwerten, um die Bitcoinbestände des Landes zu erhöhen, ohne das Defizit zu vergrößern.
Die Idee geht auf die Bestimmungen des neuen Bitcoin-Gesetzes zurück, das darauf abzielt, Bitcoin zu einem Teil des Staatsvermögens zu machen.
All das deutet darauf hin, dass die US-Regierung beginnt, die Beziehung zwischen Goldreserven, Bitcoin und der Stabilität der digitalen Wirtschaft ernster zu nehmen. Auch wenn die Ausgabe eines goldgedeckten Stablecoins nicht unbedingt auf dem Fuße folgen muss, signalisiert dieser Schritt möglicherweise das Heraufdämmern einer neuen Ära.
Eingefrorene Gelder: Wenn Stablecoins nicht auf den Markt kommen
Die meisten der heute im Umlauf befindlichen Stablecoins basieren jedoch immer noch auf dem Dollar, was den Markt ironischerweise erschwert.
Die meisten in Umlauf befindlichen Stablecoins sind Derivate, deren Angebot ständig steigt. Daher fließen die Mittel nicht wirklich in den Spothandel, der dazu beitragen würde, die Volatilität zu verringern und die Liquidität zu erhöhen.
Es ist, als hätte man einen großen Eimer Wasser, der aber im Gefrierschrank steht. Das Wasser ist zwar da, kann aber nicht zum Gießen der von der Dürre geplagten Pflanzen verwendet werden. Dem Spotmarkt mangelt es derzeit an Nachfrage, und die „eingefrorenen“ Stablecoins in Form von Derivaten machen die Sache nur noch schlimmer.