Donald Trump hat gedroht, der Europäischen Union und Kanada mit noch höheren Zöllen zu begegnen, sollten sie versuchen, der US-Wirtschaft zu schaden. Diese Ankündigung könnte die ohnehin volatile Kryptomarktlandschaft weiter destabilisieren. In einem Beitrag auf Truth Social warnte der Präsident am Donnerstagmorgen asiatischer Zeit: „Falls die Europäische Union mit Kanada zusammenarbeitet, um den USA wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, werden groß angelegte Zölle verhängt – weit größer als derzeit geplant – um das beste Freundesland zu schützen, das beide je hatten!“
Die Drohung folgt auf frühere Maßnahmen: Anfang des Monats führte Trump 25-prozentige Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie 20 Prozent auf chinesische Waren ein, begründet mit Sicherheitsbedenken wegen Einwanderung und Fentanyl-Schmuggel. Nun könnten EU und Kanada ins Visier geraten, was die Märkte vor neue Herausforderungen stellt. Zölle erhöhen die Kosten importierter Güter, befeuern Inflation und zwingen Zentralbanken wie die Federal Reserve oft zu einer strafferen Geldpolitik – ein Szenario, das Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) kurzfristig belasten könnte.
Trotz eines kurzen Ausverkaufs in Asien zeigten sich einige Anleger optimistisch. „Während US-Regulierungen restriktiver werden, treiben asiatische Institutionen mit neuen Fonds, Produkten und Innovationen das Wachstum voran, unterstützt durch pro-Krypto-Gesetze“, sagte Jupiter Zheng von HashKey Capital gegenüber CoinDesk. Er glaubt, dass Asien das nächste Epizentrum des Bullenmarktes werden könnte. Jeff Mei von BTSE ergänzte: „Bitcoin hat sich trotz fallender Aktienmärkte erholt. Das Schlimmste könnte vorbei sein, und wir könnten bald steigende Preise sehen, da Inflationsängste in den USA nachlassen und Zinssenkungen näher rücken.“
Im Fokus der Händler steht die Veröffentlichung der Personal Consumption Expenditure (PCE)-Daten am 28. März, die die Zinspolitik der Fed beeinflussen. Derweil zeigte der Markt gemischte Reaktionen: XRP und Solana (SOL) verloren 2 %, Ether (ETH) und BNB blieben stabil, während Dogecoin (DOGE) nach einem 3,5-prozentigen Anstieg Gewinne einbüßte. Ein Lichtblick war Sui Network’s SUI, das vor dem Mainnet-Start des Walrus-Protokolls um 7 % stieg.
Trumps „America First“-Rhetorik – „Die Befreiung Amerikas kommt bald, wir wurden jahrelang von fast jedem Land ausgenommen“ – könnte die Unsicherheit verstärken. Ein stärkerer US-Dollar, getrieben durch Zollpolitik, könnte BTC weiter unter Druck setzen, da Anleger in Gold oder Bargeld flüchten. Dennoch sehen Experten in Asiens pro-Krypto-Entwicklungen einen möglichen Ausgleich zu den US-Herausforderungen. Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich der Markt stabilisiert oder weitere Turbulenzen bevorstehen.