Die AfD-Fraktion im Landtag von Niedersachsen strebt für die nächste Landtagswahl, die voraussichtlich im Herbst 2027 ansteht, ein Ergebnis von „deutlich über 20 Prozent“ an und setzt auf eine Koalition mit der CDU. „Ich halte eine Zusammenarbeit mit der CDU durchaus für möglich“, sagte Fraktionschef Klaus Wichmann im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ), fügte aber hinzu: „Allerdings nicht mit der CDU, wie sie jetzt hier im Landtag sitzt.“
Dem Hinweis auf den Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU, der eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließt, entgegnete Wichmann: „Der wird über kurz oder lang aufgelöst werden, davon bin ich überzeugt. Diese sogenannte Brandmauer ist auf Dauer überhaupt nicht aufrechtzuerhalten. Die CDU wird früher oder später nicht umhinkommen, Koalitionen mit der AfD einzugehen.“
Er erhoffe sich jedenfalls eine Regierungsbeteiligung nach der nächsten Landtagswahl in Niedersachsen, erklärte Wichmann. Es gebe „eine große konservative Kraft“, das sei die AfD, und es gebe eine Kraft, die „zumindest eine konservative Vergangenheit“ habe, das sei die CDU. „Wenn diese beiden Kräfte sich aufeinander zubewegen, dann ist tatsächlich auch die Regierungsbeteiligung der AfD realistisch“, betonte der Fraktionsvorsitzende. Auch sei denkbar, dass die AfD einen eigenen Ministerpräsidenten-Kandidaten aufstelle. „Über solche Fragen entscheidet am Ende ein Landesparteitag, aber ich würde das nicht ausschließen wollen.“
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