Der in Brüssel lehrende Ökonom Prof. Guntram Wolff hat die USA und die europäischen Staaten dazu aufgerufen, die Produktion von Rüstungsgütern „nach oben zu fahren“. Dies sei eine Frage der politischen Entschlossenheit, sagt Wolff der Kölnischen Rundschau (Dienstagausgabe und online). Den Europäern hielt er vor, sie hätten sich „viel zu lange auf die USA verlassen, als seien die ein Waffen-Amazon, wo man jederzeit unbegrenzt bestellen kann“.
Der russische Krieg gegen die Ukraine zeige, „wie wichtig die schiere Masse ist, die Größe der Vorräte“, betonte Wolff, der für das Kieler Institut für Weltwirtschaft die Studie „“Kiel Report – Kriegstüchtig in Jahrzehnten“ zur europäischen Rüstungsproduktion verfasst hat. Im Fall eines Waffenstillstandes in diesem Krieg könnten „Amerikaner und Europäer zusehen, wie Russland weiter aufrüstet“. Wolff weiter: „Es ist nicht hundertprozentig sicher, was Moskau macht, aber wenn Russland will, baut es in einem Jahr oder weniger neue Kapazitäten auf, die der kompletten Bundeswehr entsprechen.“
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