Was ist eigentlich mit den Töchtern? Einst war „Gymnasiasten für schulfrei“ beinahe eine Bürgerbewegung. Klug sprechende, junge Menschen nahmen bei McDonald’s am Freitagmorgen ein spätes Frühstück und demonstrierten dann für „Klimagerechtigkeit“. Luisa Neubauer wurde mit sympathischer Flunsch die deutsche Taylor Swift der Freitagvormittage.
Es wurde keine komplette Bürgerbewegung, weil alle, die freitags nicht blaumachen konnten, nicht dabei waren. Vor allem gebildete Väter brachten aber die Botschaften an die trüben Tümpel der Ignoranz. Diese Väter tragen gerne anspruchsvolle Turnschuhe, zu denen sie „Sneaker“ sagen. In der Hochphase von „Fridays for Future“ gaben diese Väter uns weiter, was im Kinderhauptquartier als Tagesbefehl ausgegeben worden war.
Meistens war der Auftrag simpel: Einfach mal gehörig schämen. Für die ganze Planetenzerstörung und das Autogefahre. Womöglich sind die Botenväter gerade in diesem Moment mit dem Lastenrad und ihren weltweisen Mädchen auf dem Weg in die Wolfsburger Region. Um dort an FFF-Infoständen den VW-Mitarbeiterinnen zu erklären, warum es für das Klima letztlich besser ist, wenn sie bald betriebsbedingt gekündigt werden und die Chinesen ihre Millionen Autos alleine bauen.
Zum Ende der Woche habe ich dann aber noch von einer tollen Tochter gehört. Clara Rupp macht keine Vorschriften, sondern herausragendes Essen. Zusammen mit ihrem Bruder Simeon. Nur an diesem Sonnabend, in einem Pop-up-Restaurant ab 14 Uhr in der Kyffhäuserstraße in Schöneberg. Wahrscheinlich ist die Crunchy Aubergine so gut, dass ich traurig sein werde, wenn mich beim Wort „Turnschuhe“ wieder niemand ermahnt.
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