Angesichts der sich weiter verschärfenden humanitären Krise im Gazastreifen erhöht die Welthungerhilfe ihre Unterstützung vor Ort. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung sind bislang vertrieben worden und müssen immer wieder fliehen, um Schutz vor den andauernden Kämpfen zu finden. Die als sicher ausgewiesenen Zonen im Gazastreifen verändern sich täglich und werden immer kleiner. Dadurch drängen sich mittlerweile mehr als 30.000 Menschen auf einen Quadratkilometer. Gleichzeitig wird der Zugang zur notleidenden Bevölkerung immer stärker durch bürokratische Hürden sowie Sicherheitsauflagen behindert. Das hat dazu geführt, dass im Juli so wenig Hilfsgüter in das Gebiet gekommen sind wie nie zuvor.
„Es gibt derzeit kaum ein Krisengebiet, in dem es so schwierig ist, humanitäre Hilfe zu leisten. Jeder LKW steht oft wochenlang auf Listen für die Grenzüberquerung, Lagerstätten für Hilfsgüter oder Verteilungsplätze müssen immer wieder geräumt werden aufgrund der wechselnden Evakuierungsanweisungen und sichere Zugangswege werden regelmäßig eingeschränkt. Humanitäre Helfer und Helferinnen sind immer wieder Angriffen ausgesetzt. Trotz dieser Schwierigkeiten werden wir die notleidenden Menschen weiter unterstützen“, erklärt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Gemeinsam mit unserem europäischen Partner CESVI und der lokalen Organisation Juzoor werden wir mehr als 50.000 Menschen in den am stärksten betroffenen Gebieten unterstützen. Durch gezielte Verteilungen von lebenswichtigen Nahrungsmitteln, der Spezialnahrung für unterernährte Kinder und Hygieneartikeln erhalten die Vertriebenen, die oft in provisorischen Unterkünften und Gemeinschaftszentren Zuflucht suchen, das Nötigste zum Überleben. Besonders im Fokus stehen dabei Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie ältere Menschen, die aufgrund der schlechten Versorgungsbedingungen einem hohen Risiko von Mangelernährung ausgesetzt sind. Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern hat sich bereits in der ersten Phase der humanitären Unterstützung bewährt. Alle Hilfsgüter werden in Ägypten oder Jordanien gekauft und dann über die Grenzübergänge Rafah oder Kerem Shalom in den Gazastreifen transportiert.
Bei ihrer Arbeit halten sich die Welthungerhilfe und ihre Partner strikt an die humanitären Prinzipien von Neutralität, Menschlichkeit, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit. Die Welthungerhilfe verurteilt den brutalen Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 auf das Schärfste und fordert die sofortige Freilassung aller verbleibenden Geiseln. Gleichzeitig fordert sie einen sofortigen und anhaltenden Waffenstillstand, den Schutz der Zivilbevölkerung und der humanitäre Helfer*innen sowie den sicheren und ungehinderten Zugang der benötigten Hilfsgüter auf dem schnellsten Weg.
Die Welthungerhilfe bittet dringend um Spenden unter dem Stichwort:
Hungersnot in Gaza
Deutsche Welthungerhilfe e.V. * Sparkasse KölnBonn
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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 12.128 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern mit 5,07 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
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