Die zunehmende Eskalation und drohende Ausweitung des Nahost-Krieges hat massive Auswirkungen auf die Programme der SOS-Kinderdorf in Libanon und Gaza. Im Libanon ist das SOS-Kinderdorf Ksarnaba aufgrund akuter Gefahr am 6.August evakuiert worden. Wie die Hilfsorganisation mitteilt, sind alle 36 Kinder sowie 14 Betreuer und weitere Mitarbeiter sicher in die Stadt Kfarhay im Nordwesten des Landes gebracht worden. Sie bekommen Obhut am dortigen Standort der SOS-Kinderdörfer.
Ghada Hachem, Interimsleiterin der SOS-Kinderdörfer im Libanon, sagt: „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Unsere größte Sorge gilt der Sicherheit der Kinder, ihrer Betreuer und unserer Mitarbeiter. Im SOS-Kinderdorf Ksarnaba konnten wir diese nicht mehr gewährleisten.“ Es liegt in der sogenannten roten Zone, in der Nähe möglicher militärischer Ziele.
Bei Bombeneinschlägen sind die kleinen Kinder zu ihren Müttern gerannt
Auch die psychische Belastung in dem von Gefechten bedrohten Ksarnaba sei hoch gewesen. Maya, ein 12-jähriges Mädchen, das zu den Evakuierten gehört, sagt: „Wir haben immer wieder Einschläge gehört und hatten Angst. Die kleinen Kindern sind dann zu ihren Müttern gerannt.“
Gaza: Evakuierte Kinder aus Rafah erneut in Gefahr
Noch bedrohlicher ist die Situation für 33 Kinder sowie Mitarbeiter und ihre Familien in Gaza. Dort war das SOS-Kinderdorf Rafah aufgrund von massiven Gefechten und akuter Lebensgefahr Ende Mai evakuiert worden. In Khan Younis hatte die Hilfsorganisation ein provisorisches Lager errichtet. Nun hat die israelische Armee eine Evakuierungsorder für Teile von Khan Younis herausgegeben. Der Standort der SOS-Kinderdörfer ist nur 2 Kilometer entfernt. Ghada Hirzallah, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Palästina, sagt: „Die Situation ist volatil und unberechenbar. Wir tun alles, um das Leben der Kinder und Betreuer zu schützen und ihr Zusammenbleiben zu sichern. Wir sind gezwungen, die Lage Tag für Tag neu zu bewerten.“ Laut UN-Angaben sind oder waren mittlerweile mehr als 80 Prozent des Gazas von Evakuierungsanweisungen betroffen.
Lanna Idriss, Vorständin der SOS-Kinderdörfer in Deutschland, sagt: „Unsere Trauer und unser Entsetzen darüber, was den Kindern angetan wird, ist ohne Worte. Mit Nachdruck fordern wir die Kriegsparteien auf, alle Kampfhandlungen sofort einzustellen und alles zu tun, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Dieser Krieg muss aufhören!“
Petition fordert das sofortige Ende des Krieges
Die SOS-Kinderdörfer haben eine Petition ins Leben gerufen, die sich für das sofortige Ende des Nahost-Krieges einsetzt: https://www.sos-kinderdoerfer.de/petition-gaza
Sowohl in Israel als auch in Palästina und im Libanon leisten die SOS-Kinderdörfer Hilfe für Kinder, die die elterliche Fürsorge verloren haben oder davon bedroht sind, sie zu verlieren und unterstützen Familien, um sie vor dem Zusammenbrechen zu bewahren.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 – 984 723 45
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de