„Wir stehen in Mitgefühl und Solidarität an Ihrer Seite. Es wird immer eine Verbindung zwischen uns geben, nämlich in Gebet und Fürbitte.“ Das hat Bischöfin Kirsten Fehrs, amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), am Montag in einem Online-Gespräch gegenüber ukrainischen Studierenden verschiedener Konfessionen betont.
Im Rahmen der jährlich stattfindenden „ökumenisch-sozialen Woche“ der Ukrainischen Katholischen Universität (UKU) in Lviv (Lemberg) sprach Bischöfin Kirsten Fehrs gestern mit 17 protestantischen, griechisch-katholischen und orthodoxen Studierenden aus den ukrainischen Städten Drohobych, Kyiv, Lviv, Lutsk und Ivano-Frankivsk. Die Studierenden berichteten aus ihrem Alltag und gaben Einblick in ihre Gefühlswelten: Der Krieg habe die Sehnsucht nach einem tieferen Sinn des Lebens geweckt, dessen Kostbarkeit besonders jetzt spürbar sei. Jede ihrer Familien sei mittelbar oder unmittelbar vom Krieg betroffen, weil alle Menschen kennen, die an der Front kämpfen. „Es ist unsere Aufgabe, als künftige Seelsorgerinnen und Seelsorger für die Menschen in diesem Land da zu sein, die unter den Folgen des Krieges zu leiden haben“, sagten die Studierenden. Dabei hofften sie auf Gottes Hilfe und auf internationale Unterstützung.
„Ich bin berührt von der Offenheit der Studierenden, von der Sensibilität, mit der sie von ihrem Alltag erzählen, und finde bewegend, wie unerschüttert sie in ihrem Glauben trotz des Krieges in ihrem Heimatland sind“, sagte die amtierende Ratsvorsitzende nach dem Gespräch. Auch sei die Kraft der Ökumene, der Segen des gemeinsamen Lernens über Konfessionsgrenzen hinweg deutlich spürbar gewesen. „Diese jungen Menschen wollen alle den Menschen in der Ukraine in ihren größten Nöten seelsorglich zur Seite stehen. Zugleich habe ich von den Studierenden hören können, wie wichtig ihnen ihr Glaube als Quelle der Hoffnung, des Trostes und der Zuversicht auf einen gerechten Frieden ist.“
Hintergrund:
Im Verbund mit weiteren internationalen und nationalen zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Partnerorganisationen arbeitet die EKD seit 2016 in Kooperations- und Austauschprojekten und seit 2021 auch als Kooperationspartnerin der „ökumenisch-sozialen Woche“ mit der UKU zusammen.
Hannover, 2. Juli 2024
Pressestelle der EKD
Bernd Tiggemann
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