Julian Assange ist endlich frei. Aber die Jagd, die Ermittler auf Assange seit der Enthüllung von US-Kriegsverbrechen durch seine Plattform Wikileaks machten, hat dem 52-Jährigen 14 Jahre lang die Freiheit geraubt. Und dürfte für immer Spuren in Seele und Körper hinterlassen haben. Seine Freilassung per Justizdeal ist auch ein Erfolg der in den letzten Jahren stark gewachsenen Solidaritätsbewegung.
Wie schön wäre es, wenn diese Bewegung nun auch für die Freiheit anderer mutiger Menschen kämpfen würde, die Geheimdienstskandale öffentlich gemacht haben. Auch ein Edward Snowden ist in seinem russischen Asyl nicht frei, muss seit elf Jahren ständig auf der Hut sein. All das, weil er Belege für die umfassende globale Überwachung und Ausspähung von Politikern und Institutionen durch US-Geheimdienste lieferte. Das ist von größtem öffentlichen Interesse, genauso wie das, was weniger bekannte Whistleblower taten.
Zum Beispiel Joshua Schulte. Der 35-Jährige sitzt seit Februar in den USA eine 40-jährige Haftstrafe ab. Der Ex-CIA-Mitarbeiter gab Daten an Wikileaks weiter, die belegen, dass der US-Dienst sich weltweit in Behörden hackt, Daten manipuliert, klassisch spioniert, Desinformation betreibt. Während sich deutsche Politiker empört zeigen, wenn russische Dienste das tun, schweigen sie dazu und zu abstrus hohen Strafen gegen Hinweisgeber, die doch als Helden der Demokratie gefeiert und geschützt werden müssten. Also brauchen Menschen wie Joshua Schulte die Solidarität der Zivilgesellschaft. Und natürlich müssen auch sie freigelassen werden.
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