Halle – Windräder im Wald sind in Sachsen-Anhalt zwar mittlerweile legal – im landeseigenen Wald soll es sie aber vorerst nicht geben. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagausgabe) unter Berufung auf das Landesforstministerium. Zur Errichtung von Anlagen im Landeswald gebe es „keine Planungen“, sagte Ministeriumssprecherin Tanja Andrys. „Es steht auch nicht auf der Prioritätenliste des Ministeriums.“
Damit wendet sich Sachsen-Anhalts größter Waldbesitzer gegen Windkraft. Dem Land gehören 156.000 Hektar Wald, was einem Anteil von 36 Prozent der gesamten Waldfläche entspricht. Forstminister Sven Schulze (CDU) stellt sich auch gegen die Empfehlung seines eigenen Beratungsgremiums. Der vom Ministerium berufene Landesbeirat Holz habe im Dezember 2023 ein Papier mit dem Titel „Einbeziehung von Waldflächen beim Ausbau der Windenergie“ vorgelegt , wie das Ministerium bestätigte. „Darin wurde rein überschlägig festgestellt, dass auf landeseigenen Waldflächen in Sachsen-Anhalt bis zu 100 Windenergieanlagen Platz finden könnten“, sagte Ministeriumssprecherin Andrys. Es handele sich aber „ausschließlich um Empfehlungen“ des unabhängig agierenden Gremiums, „nicht um Handlungsanweisungen“. Die in den Landesbeirat Holz berufenen Experten kommen unter anderem aus den Bereichen Wissenschaft, Kommunen, Tourismus und Landwirtschaft.
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