Köln/Kerpen. Der ehemalige CDU-Landrat im Rhein-Erft-Kreis, Werner Stump, könnte offenbar tiefer in die Schleuser-Polit-Affäre um zwei Anwälte verstrickt sein als bisher angenommen. Laut Ermittlungsvermerken, die der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag-Ausgabe) einsehen konnte, soll das Hotel „Villa Sophienhöhe“ des Ex-Landtagsabgeordneten als Scheinwohnadresse für vermögende, illegal Zugewanderte überwiegend aus China gedient haben. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt gegen den CDU-Politiker wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens und des Verdachts eines gemeinschaftlichen Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz. Bis zu einer Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.
Die Vorwürfe reichend noch weiter: So sollen Firmen, die Stump als Geschäftsführer lenkte, gefälschte Arbeitsverträge für die geschleusten Migranten ausgestellt haben, um einen Aufenthaltstitel in Kerpen zu erschleichen. Im Gegenzug für gefälschte Hochschulzeugnisse, Scheinadressen sowie fingierte Investorenmodelle und Arbeitsverträge zahlten die reichen Zuwanderer aus Fernost den Ermittlungen zufolge gut 2,3 Millionen Euro auf die Konten der mutmaßlichen Schleuser. Unter anderem sollte mit dem mutmaßlichen Schlepper-Geld das Hotel Sophienhöhe gekauft werden, das Stump und seiner Frau gehörte. Als Kaufpreis seien damals 2,5 Millionen Euro vereinbart worden, von denen den Ermittlungen zufolge bisher etwa 1,5 Millionen Euro geflossen sind.
Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wollte sich der CDU-Politiker nicht zu den Vorwürfen äußern. Er habe zwar „Verständnis dafür, dass Sie mit Ihren Fragen ein öffentliches Interesse verfolgen“, so Stump. Während eines laufenden Ermittlungsverfahrens, dem „allein“ er sich „verpflichtet“ fühle, wolle er sich aber zu allen „Annahmen und Verdächtigungen“ in diesem Zusammenhang nicht äußern.
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